Hagen/Iserlohn/Wesel. Brillanten und Schmuck im Wert von mehreren 100.000 Euro hatte eine international besetzte Bande bei einem Einbruch in ein Wohn- und Bürogebäude in Iserlohn erbeutet. Hagener Polizei und Landeskriminalamt (LKA) kamen zwei Männern aus dem Raum Wesel und einem Belgier auf die Schliche. Jetzt klickten am Niederrhein die Handschellen.

In einem Industriegebiet in Iserlohn wurde am 10. November ein Einbruch in ein Wohn- und Bürogebäude verübt. Die Täter drangen durch Aufhebeln eines rückwärtigen Fensters des Wohnhauses in das Gebäude ein, durchsuchten die Räumlichkeiten und flexten mit einem mitgebrachten Trennjäger den in einem Büroraum befindlichen großen Tresor auf. Daraus entwendeten sie Brillanten mit Zertifikaten sowie weiteren Schmuck im Wert von ca. 350.000 bis 400.000 Euro. Die Vorgehensweise und die spezielle Beute deuteten auf eine gezielte Arbeit von professionellen Einbrechern mit Bezügen zur Organisierten Kriminalität hin.

Polizei plante Scheinkauf der der Beute

Von daher wurden die zunächst durch die Polizei in Iserlohn geführten Ermittlungen an die Dienststelle zu Bekämpfung der Organisierten Kriminalität des Polizeipräsidiums Hagen abgegeben. Unter Federführung der Polizei Hagen erfolgten mit Unterstützung des Landeskriminalamtes intensive Ermittlungen unter hohem Personaleinsatz. So gelang es, Verdächtige aus dem Raum Wesel zu ermitteln, die in der Vergangenheit einschlägig als Einbrecher in Erscheinung getreten waren. Der Verdacht gegen zwei bosnische Tatverdächtige konnte schnell erhärtet und Gewissheit erlangt werden, dass die Personen tatsächlich im Besitz von Diamanten waren, wie sie in Iserlohn erbeutet wurden.

Überwachungsmaßnahmen zeigten, dass die Täter bemüht waren, die Beute abzusetzen. Somit plante die Polizei einen Scheinkauf. Tatsächlich gelang es, zu den Tatverdächtigen Kontakt zu bekommen und eine Verkaufsverhandlung zu führen. Am Mittwoch, 21. November, verabredeten sich die Täter mit den mutmaßlichen Kaufinteressenten am Niederrhein. Nachdem gesicherte Erkenntnisse dafür vorlagen, dass die Tatverdächtigen sich im Besitz der Steine befanden, wurde der polizeiliche Zugriff vorbereitet.

Wohnungsdurchsuchungen in Iserlohn

Polizeikräfte konnten feststellen, dass sich zwei Tatverdächtige mit einem Koffer in das Gebäude begaben, während ein weiterer Tatverdächtiger abgesetzt "Schmiere" stand. Durch Spezialeinheiten erfolgte dann der Zugriff. Die drei Tatverdächtigen wurden festgenommen und der Koffer sichergestellt. Darin wurden Diamanten im Wert von mehreren 100.000 Euro vorgefunden. Es handelte sich dabei um den Großteil der Beute aus Iserlohn. Die beiden Fahrzeuge, mit denen die Tatverdächtigen gekommen waren, wurden sichergestellt.

Gleichzeitig erfolgten zwei Wohnungsdurchsuchungen. Dabei konnte eine Vielzahl an Einbruchswerkzeugen sichergestellt werden, darunter auch eine Flex. Ob es die bei dem Einbruch in Iserlohn genutzte Flex ist, wird sich noch bei den spurentechnischen Untersuchungen herausstellen. Weiterhin wurde noch Bargeld in Höhe von rund 7000 Euro sichergestellt.

Mitglieder der Bande sind 26, 32 und 44 Jahre alt

Der zuständige Dezernent der Staatsanwaltschaft Hagen beantragte den Erlass von Haftbefehlen. Die drei Festgenommenen wurden am Donnertag in Hagen dem Amtsgericht vorgeführt. Es erließ Haftbefehle gegen alle Personen und ordnete Untersuchungshaft an. Die Festgenommenen sind 26, 32 und 44 Jahre alt. Zwei von ihnen sind im Raum Wesel, der dritte in Belgien wohnhaft. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen handelt es sich bei den Personen um eine international besetzte Bande, die überregional auftrat. Die Täter verfügten über ein hohes technisches Wissen. Die Ermittlungen dauern noch an.