Hagen. . Neunmal war das Downhill-Rennen zu Halloween von Emst in die City von Hagen ein großer Spaß für viele junge Skateboarder. Die 10. Auflage hat das Ordnungsamt verboten. Die Polizei hatte Wind von der Aktion bekommen, weil ein 18-Jähriger über Facebook Freunde zu dem Rennen eingeladen hatte.

Schwacher Trost. „Denkt dran, ihr seid schuld, nicht das Amt“ – Facebook-Nutzer Nils schrieb’s allen nochmal ins Gewissen: Das Emster Halloween-Downhill-Rennen ist jetzt mehr als legendär. Es ist endgültig verboten.

Ausgerechnet bei der 10. Auflage dieser launigen Aktion kam der 18-jährige Hagener Max Klee auf die geniale Idee, über seinen Facebook-Account ein paar Freunde mehr als sonst zu diesem nächtlichen Skateboard-Ausflug auf der Eppenhauser Straße einzuladen. Weil die Polizei Wind davon bekam, musste das Ordnungsamt der Stadt das harmlose Spaßvergnügen verbieten.

Hohes Bußgeld droht

Anja Klee, die Mama von Max, packte nach anwaltlicher Beratung die amtliche Verfügung, in der mit einem saftigen Bußgeld gedroht wird, sofort für alle lesbar ins Netz: „Für meinen Sohn und seine Freunde finde ich es traurig, aber dadurch, dass wir alle Eingeladenen über Facebook wieder ausgeladen haben, sind wir hoffentlich raus aus der Gefahr.“ Immerhin hatten sich sofort rund 60 Freunde und bekannte des 18-Jährigen zum nächtlichen Boarden angemeldet, mit mindestens doppelt soviel Leuten hätte man sicher rechnen können.

„All’ die Jahre ist nichts passiert, die Freundinnen haben immer alle Kreuzungen gesperrt. Ganz viele junge Menschen ohne Boards waren dabei und haben gefilmt und fotografiert.“ Anja Klee kann daher die Aufregung der Behörden nicht recht nachvollziehen.

Ihr Sohn macht gerade eine Ausbildung zum Kinderpfleger, er fährt wie alle Downhill-Teilnehmer seit Jahren Skateboard: „Da gab es nie Randale, nichtmal, als sie alle Mann quer durch die Volmegalerie gerattert sind.“

Stadt Hagen kann nicht anders

„Wenn wir von einer unangemeldeten Veranstaltung dieser Art hören, können wir gar nicht anders als einschreiten,“ sagt Stadt-Pressesprecher Thomas Bleicher. Gerade mit Facebook-Parties seien in der Vergangenheit böse Erfahrungen gemacht worden: „Man stelle sich vor, wir wüssten davon und es passiert doch etwas...“

Natürlich brach nach der Verbotsverfügung ein mittelschwerer Proteststurm im Netzwerk Facebook los - dass die Behörden dabei auch in unflätigstem Jugend-Sprech beleidigt wurden, rief wiederum die Hagener Polizei auf den Plan. Sie warnte auf Facebook vor strafbaren Beleidigungen im Internet.

Das Verbot für das Skateboard-Rennen gilt nicht nur für die traditionelle Strecke von der Emster Sparkasse über die Emster und Eppenhauser Straße in die City, sondern fürs gesamte Stadtgebiet. Die Polizei kündigte an, an Halloween in der Stadt sowieso verstärkt präsent zu sein, ebenso das Ordnungsamt der Stadt.

„Ich kenne die ganze Clique meines Sohnes,“ sagt Anja Klee: „Die feiern Halloween alle bei mir im Wohnzimmer, darauf können Sie sich verlassen.“