Wehringhausen. Was für ein Wochenendvergnügen: Aus ihrem Bollerwagen heraus konnten Klara (3) und Charlotte (zweieinhalb) schon auf Höhe der Michaelskirche erspähen, wohin ihre Reise geht. Buntes Getummel füllte die Senke der Langen Straße zwischen Roon- und Bachstraße. Wehringhausen traf sich zur „Nacht der langen Tische“ – umso aufregender war für die Kinder sie die Premiere in diesem Jahr.

Die Familien der beiden jungen Anwohnerinnen – acht Personen inklusive Oma und Opa aus Breckerfeld – fanden gleich an der ersten Bierzeltgarnitur Platz. Ein Glücksfall, denn auch die sechste Auflage des Straßenfests war ein Publikumsmagnet. So konnten die Mamas Stefanie Domachowski und Eva Trost gleich Getränke ausschenken. Klara ließ sich ein „super-speziales Eva-Würstchen“ schmecken, dazu gab es Nudelsalat.

„Die Straße soll wieder als Kommunikationsraum entdeckt werden“, versprachen die Organisatoren der Handwerker- und Händlergemeinschaft „Wir in Wehringhausen“, als sie das Fest 2007 zum ersten Mal organisierten. Das Konzept ging auf, findet Anwohner Heinz Hellhammer, der nur 600 Meter östlich wohnt. Charlotte und Klara erkannte er sofort: „Die sehe ich immer aus dem Fenster. So liebe Mädchen habe ich noch nie gesehen“, sagt der Rentner und kommt gleich mit den Eltern ins Gespräch. „Der Zusammenhalt der Mieter, den es hier gibt, ist einmalig“, sagt Hellhammer.

Während sich seine jungen Nachbarinnen später von den Jonglagekünstlern Sven Stutzenberger und Rolf Neuhaus – Wehringhauser Eigengewächse – an Bleichstraße begeistern lassen, stößt er mit einem weiteren Nachbarn an: Gerd Wagner, der die Feier auch nutzt, um „alte Arbeitskollegen von der Varta wiederzusehen“. Schon vor sieben Uhr hat er einen früheren Kollegen schon getroffen. Er ist sehr zufrieden mit der Stimmung – „nur hätte ich gerne mehr ausländische Nachbarn gesehen“. Am Nachmittag spiegelte sich der internationale Charakter Wehringhausens noch nicht in der Mischung der Gäste, wohl aber auf der Speisekarte. Butterbrote, Salate und Gegrilltes: Die meisten Besucher kamen mit prall gefüllten Töpfen und Tüten auf die Lange Straße. Und wenn die Vorräte zu Neige gingen, konnten sich die Gäste den vielfältigen Essensständen versorgen. Vor dem Bioladen gab es nachmittags Kaffee und Kuchen, auf dem Grill bräunten Würstchen und zum ersten Mal Fleischkäse.

Nacht der langen Tische

Die Nacht der langen Tische
Die Nacht der langen Tische © WP Martin Prehl
Die Nacht der langen Tische
Die Nacht der langen Tische © Martin Prehl
Die Nacht der langen Tische
Die Nacht der langen Tische © WP Martin Prehl
Die Nacht der langen Tische
Die Nacht der langen Tische © WP Martin Prehl
Die Nacht der langen Tische
Die Nacht der langen Tische © WP Martin Prehl
Die Nacht der langen Tische
Die Nacht der langen Tische © WP Martin Prehl
Die Nacht der langen Tische
Die Nacht der langen Tische © WP Martin Prehl
Die Nacht der langen Tische
Die Nacht der langen Tische © WP Martin Prehl
Die Nacht der langen Tische
Die Nacht der langen Tische © WP Martin Prehl
Die Nacht der langen Tische
Die Nacht der langen Tische © WP Martin Prehl
Die Nacht der langen Tische
Die Nacht der langen Tische © WP Martin Prehl
Die Nacht der langen Tische
Die Nacht der langen Tische © WP Martin Prehl
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Untermalt wurde die Stimmung vom berüchtigten Daltons Orckestra, für die vier Mannen war’s wie immer ein Heimspiel.

Regenwolken, die am Mittag noch drohten, zogen pünktlich vor Beginn des Festes ab: So passte das Wetter zur sonnigen Stimmung an der Langen Straße.