Wehringhausen. . Coworking in Hagen: Im ehemaligen Stadtteilladen in Wehringhausen nutzen nun sechs feste Co-Worker und zahlreiche Freie die zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze. Der gemeinsame Arbeitsraum wird nun auch mit EU-Mitteln gefördert.
Im Stadtteil Wehringhausen leben zahlreiche Kulturschaffende und andere Selbstständige aus dem Bereich Kreativsektor. Diese Spielwiese für Studenten, kreative Geister und Leute mit unkonventionellen Ideen hat seit einem halben Jahr nun auch einen offiziellen Background. Der ist mit „Co-Working-Space“ (gemeinsamer Arbeitsraum) umschrieben und wird mit EU-Mitteln gefördert.
Was sich konkret dahinter verbirgt? Ein Webdesigner, ein Informatiker, eine Raumplanerin, eine Kunsttherapeutin, ein Mode-Designer und andere mehr nutzen (nach terminlicher Absprache) die knapp 100 qm großen Räumlichkeiten im ehemaligen Stadtteilladen Wehringhausen. Die acht Arbeitsplätze sind mit WLAN, Drucker, Beamer und Flipchart ausgestattet.
30.000 Euro in drei Jahren
Die sechs festen Co-Worker sowie jene, die ab und zu zum freien Arbeiten vorbeikommen, können einen Arbeitsplatz kostenlos nutzen. „Das Projekt ist vor einem guten halben Jahr gestartet und wird bis Oktober 2013 aus Cure-Mitteln gefördert“, erläutert Christian Schmidt, 1. Beigeordneter der Stadt und Leiter des transnationalen Projektes. „Dann sollen die Co-Worker finanziell auf eigenen Beinen stehen und die Einrichtung soll von ihnen selbst getragen und finanziert werden.“
Ziel sei es, nach drei Jahren mindestens vier oder fünf Existenzgründungen, ähnlich den Start-up-Programmen, vorweisen zu können. Das mit insgesamt 30.000 Euro geförderte Projekt sei gerade für junge Leute zukunftsweisend, betont Schmidt und unterstreicht: „Hier wird nicht nur frei vor sich hin geschaffen, sondern auch Kontakte zur SIHK und zum Jobcenter werden gepflegt.“
Noch Platz für weitere Kreative
Kerstin Sack, CO-22-Koordinatorin und in Wehringhausen bekannt wie ein bunter Hund, fügt an: „Doch es bleibt ein offener Raum - auch für Wehringhauser Bürger und Gruppen.“ Feste Öffnungszeiten gibt es nicht, die „Absprache“ erfolgt über E-Mail (KeSa@co22.net). Mit einer Ausnahme: Jeden Mittwoch von 12 bis 16 Uhr hat das Co-22-Cafe´ geöffnet. „Wir haben noch Platz für weitere Kreative - also einfach mal vorbeischauen“, ermuntert Kerstin Sack.
In acht europäischen „Cure“-Städten gibt es bereits besagte gemeinsame Arbeitsstätten. „In Amsterdam haben sich an die 100 Jung-Unternehmer zusammengeschlossen. Dort gibt es etliche Büros inklusive Kneipen und Läden - ein regelrechtes Kreativ-Quartier“, schwärmt Christian Schmidt.
Netzwerke knüpfen
Auch Mode-Designer Chandra Prakash - er gehört zum festen CO-22-Kern - zieht das gemeinsame dem alleinigen Arbeiten vor, „um Netzwerke zu knüpfen und andere interessante Leute aus der Branche kennen zu lernen“.
Übrigens: Einmal im Monat gibt’s in der Lange Straße 22 einen Kreativstammtisch - ein Ideensammelbecken für jeden Wehringhauser.