Hagen.. Die Einbrecher, die in der Nacht zum Dienstag mit brachialer Gewalt in ein Juweliergeschäft am Friedrich-Ebert-Platz einstiegen, dürften spätestens bei der Aufteilung der Beute lange Gesichter bekommen haben. Nach Auskunft des Inhabers heimsten sie vor allem Schmuckimitate ein: „Vollkommen wertloses Zeug.“
Es waren vermutlich drei Täter, die in den frühen Morgenstunden mit einem dunklen Coupé auf Hagens zentralem Platz vorfuhren. Wie die Polizei rekonstruierte, hebelten sie gegen 3.30 Uhr die Zugangstür zu dem Wohnhaus am Friedrich-Ebert-Platz 11 auf, in dessen Erdgeschoss der Juwelier untergebracht ist. Dann kamen die mitgebrachten Hämmer zum Einsatz.
Eine gute Portion Spott
Im Hausflur schlugen die Einbrecher die Panzerglasscheibe ein, durch die man in den Laden hineinsehen kann. Nachdem sie sich auf diese Weise Zutritt zu dem Geschäft verschafft hatten, durchwühlten sie mehrere Schubladen und schlugen einige Vitrinen ein. Offenbar wahllos rafften die Täter an sich, was sie nur greifen konnten, nach wenigen Minuten sprangen sie in ihr Auto und brausten am Sparkassen-Karree vorbei in Richtung Emilienplatz davon.
Als kurz darauf ein Streifenwagen der Polizei und der von einem Sicherheitsdienst alarmierte Geschäftsinhaber auf dem Friedrich-Ebert-Platz eintrafen, waren die Räuber bereits über alle Berge. Doch in den anfänglichen Schock über das Verbrechen dürfte sich bald eine gute Portion Spott gemischt haben.
"Da waren wohl nicht die Hellsten am Werk"
Der pfiffige Juwelier hatte seine Schaufenster und die ausgestellten Vitrinen hauptsächlich mit wertlosem Metallschmuck und zweitklassigen Legierungen bestückt, die die wenig fachmännischen Täter eifrig aus den Auslagen klaubten. Sogar zahlreiche der billigen Halterungen, mit denen die Imitate in den Glasschränken befestigt waren, ließen sie mitgehen. „Da waren wohl nicht die Hellsten am Werk“, kommentierte ein Polizeisprecher das Geschehen. Unter den wenigen echten Schmuckstücken, die die Täter erbeuteten, waren einige Eheringe.
Andererseits ließen die Einbrecher zwei Vorschlaghämmer sowie einen kleinen Hammer und einen Rucksack am Tatort zurück. Zudem erhofft sich die Polizei Hinweise ( 9862066) auf das dunkelblaue oder schwarze Coupé, das nach dem Einbruch mit lautem Geräusch davonfuhr und von Zeugen aus dem Umfeld gesehen wurde.