Hagen. . An drei Schulen in der Hagener Innenstadt sollen Lehrer künftig für ihre Parkplätze zahlen. Im Haushaltssanierungsplan werden dadurch Mehreinnahmen in Höhe von 20 000 Euro veranschlagt. An den Schulen stößt der Vorstoß auf Kritik.
Lehrern der Kaufmannsschule I, der Cuno Berufskollegs und des Ricarda-Huch-Gymnasiums (RHG) werden demnach ihr Auto nicht mehr kostenfrei auf dem Schulgelände abstellen dürfen: 20 Euro sollen sie monatlich zahlen. Die Verwaltung veranschlagt zehn Monate pro Jahr, an denen Parkplätze berufsbedingt genutzt werden. Dann müssten 100 Pädagogen die Gebühr entrichten, um auf die veranschlagten 20.000 Euro zu kommen. Das sei, heißt es aus dem Schulamt, eine vorsichtige Kalkulation. Denn bislang nutzen weitaus mehr Pädagogen an den drei Schulen den noch kostenlosen Parkraum. „Wir gehen davon aus, dass einige Lehrer auf Öffentliche Verkehrsmittel oder andere Alternativen ausweichen“, sagt Jochen Becker, Leiter des Schulamtes.
Viele Materialen zu schleppen
Am RHG stößt die neue Einnahmequelle auf Ablehnung. „Lehrer haben fast täglich viele Materialen zu schleppen“, sagt Schulleiter Johannes Krüsemann. Daher sei es angemessen, ihnen arbeitsplatznah kostenfreie Parkplätze zur Verfügung zu stellen. Krüsemann kritisiert außerdem eine Ungleichbehandlung mit Schulen, an denen weiterhin kostenfrei geparkt werden darf.
In den Überlegungen der Verwaltung spielten in diesem Zusammenhang fehlende Ausweichmöglichkeiten für Lehrer eine Rolle. Denn im Umfeld der drei Schulen stehen kaum kostenfreie Parkplätze zur Verfügung, die alternativ genutzt werden könnten. Schulen, die nicht im Stadtkern liegen, bleiben daher von der neuen Gebühr verschont, um zu vermeiden, dass sich Lehrer in nahe gelegenen Wohngebieten kostenlose Parkplätze suchen.
Am Fichte-Gymnasium kam die Parkgebühr ohnehin nicht in Frage. Vor drei Jahren fielen dort die Lehrerparkplätze weg, um den Schulhof zu erweitern. Seitdem stellen Lehrer ihre Autos im Parkhaus Mittelstadt ab – für monatlich 30 Euro.