Hagen. .

Das Berufskolleg Cuno II in der Viktoriastraße wird immer europäischer. Erstmals bietet die technische Berufsschule in diesem Jahr einen Spanien-Austausch an. Schüler der Klasse für gestaltungstechnische Assistenten werden im September in die nordspanische Metropole Saragossa fahren, mit 660.000 Einwohnern immerhin die fünftgrößte Stadt des Landes.

Durch die Einstellung einer neuen Pädagogin, Ana Palacios (28), wird seit zwei Jahren neben Englisch- und Französisch- auch Spanischunterricht angeboten, was Lehrer und Europa-Koordinator Christian Schulz „als Meilenstein der Arbeit“ am Cuno II bezeichnet.

Viel Gemüse kommt auf den Tisch

Spaniens Sprache und Kultur rücken eben immer stärker in den Fokus einer europaweiten- bzw. weltweit vernetzten Wirtschaft. Lehrerin Palacios hält vor allem Lateinamerika für einen enormen Wachstumsmarkt: „Und bedenken Sie, dass dort fast so viele Menschen Spanisch sprechen.“ Sie bringt ihren Schützlingen aber nicht nur die Sprache näher, sondern auch die Küche der iberischen Halbinsel.

Als im Foyer unter dem Motto „Arbeiten in der EU“ die Europa-Aktivitäten des Berufskollegs gebündelt vorgestellt wurden, versorgten Schüler die Besucher mit Tapas und Appetithäppchen nach Originalrezepten aus dem Hause Palacios: „Die croquetas hat schon meine Oma so gemacht“, berichtete die Lehrerin, die im übrigen findet, dass die spanische Küche gesünder ist als die deutsche: „Weil viel Gemüse auf den Tisch kommt, aber weniger kalorienreiche Saucen.“

Englisch bleibt für die Schüler die wichtigste Sprache

Mit fünf europäischen Partnerberufsschulen in Prag, Wien, Warschau, Salzburg und eben Saragossa kooperiert das Cuno-Berufskolleg inzwischen. Die Zusammenarbeit erstreckt sich über fachspezifische Themen der unterschiedlichen Handwerksberufe bis hin zu gemeinsamen sportlichen und wirtschaftspolitischen Aspekten. Englisch bleibt jedoch, der aufkommenden Spanien-Begeisterung zum Trotz, für viele Schüler die wichtigste Sprache: „Ich möchte später noch studieren und Kulturmanagerin werden“, sagt Nathalie Schreiber (19), die beide Sprachen belegt hat.

Betriebspraktika im Ausland, gefördert von der EU, gehören zu den Bonbons, die die Lehranstalt ihren Schüler bietet. Auch den europäischen Computerführerschein kann man am Cuno II erwerben. „Er wird in immerhin 140 Ländern anerkannt“, so Informatiklehrerin Bettina Luter. Die Schüler müssen Kenntnisse in Hard- und Software, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbanken und Internet nachweisen.

Als zusätzliche Qualifikation macht sich das in der Bewerbungsmappe sicherlich gut.