Hagen. Die Hagener SPD hat das parteiinterne Kriegsbeil begraben. Vertreter der zuletzt hoffnungslos zerstrittenen Flügel haben sich in vier mühsamen Plenumssitzungen auf eine neue Gemeinsamkeit und entsprechend veränderte Personalstrukturen verständigt. Neuer Unterbezirksvorsitzender soll dabei Timo Schisanowski, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Haspe-Süd, werden.
In vier mühsamen Plenumsrunden, aber auch zahlreichen Einzelgesprächen hatten sich in den vergangenen Wochen unter der Moderation des ehemaligen Unterbezirksvorsitzenden Werner König (heute HEB-Chef) für das Zorbas-Lager Jörg Meier, Wolfgang Jörg (MdL) und René Röspel (MdB) sowie für das Würzburger Lager Mark Krippner, Timo Schisanowski und Claus Rudel gegenüber gesessen. Dabei galt es nach den zermürbenden Querelen der vergangenen Monate und Jahre nicht nur, akribische Vergangenheitsbewältigung zu betreiben, sondern vor allem den Rahmen für einen Neuanfang und die künftige politische Zusammenarbeit auszuloten.
Neuwahl des Fraktionsvorstandes am 23. April
Als Ergebnis präsentierten Krippner und Meier eine gemeinsame Erklärung, in der die beiden Genossen-Flügel ausdrücklich auf die Fortsetzung des Engagements ihrer beiden Abgeordneten setzen. Außerdem verständigten sich die Parlamentäre, die ohne ausdrückliche Legitimation, aber angesichts der zuletzt peinlich-fatalen Außenwirkung mit dem festen Willen zur Einigung zueinander fanden, auf ein neues Personalkonzept für die Fraktionsarbeit, das im Rahmen einer außerordentlichen Neuwahl des Fraktionsvorstandes am 23. April als erster Lackmustest für die neue Harmonie umgesetzt werden soll.
Die so genannte Kabinettslösung ordnet den Köpfen auch gleich Inhalte zu: Vorsitzender Mark Krippner (Sport), Stellv. Claus Rudel (Finanzen), Stellv. Friedrich-W. Geiersbach (Schule), Beisitzer Uschi Metz (Stadtentwicklung/Umwelt), Beisitzer Petra Priester-Büdenbender (Soziales), Beisitzer Sybille Klos-Eckermann (Jugend) und Beisitzer Sven Söhnchen (Kultur). „Mehrheit bedeutet Verantwortung für die gesamte Partei“, begründet Krippner seinen Willen zur Kooperation. Eine Basis, die Meier künftig für die „saubere inhaltliche Auseinandersetzung mit der OB-Politik“ nutzen möchte.