Hagen. . Vor dem Heilig-Geist-Krankenhaus in Haspe stand seit Menschengedenken der Granit-Adler. Er steht seit Mai 2005 auch unter Denkmalschutz.

Das dazugehörige Krankenhaus ist trotz aller massiven Widerstände längst dem Erdboden gleich gemacht - vor dem Heilig-Geist-Krankenhaus in Haspe stand seit Menschengedenken der Granit-Adler. Während an Stelle des Krankenhauses sich Bauherren ihren Traum vom eigenen, stadtnahen Domizil erfüllten, durfte der Adler bleiben. Er steht seit Mai 2005 auch unter Denkmalschutz.

Leicht wird er übersehen seit hinter ihm die Kulisse des mächtigen Krankenhausgebäudes fehlt. Der Krankenhauskomplex ist im Frühjahr 2006 abgerissen worden, 103 Jahre hatte das Krankenhaus bestanden. Einen Großbrand im Krankenhaus am 17. Juni 1961 überstand der Adler unversehrt. Heute ist der Adler samt Sockel Teil quasi eines Vorgartens.

Kein Kriegerdenkmal

Für die Erhaltung des Denkmals, das der bedeutende Architekt Emil Fahrenkamp Ende des 1. Weltkriegs entwarf, sprechen laut Unterer Denkmalbehörde kunst- und architekturhistorische Gründe. Fahrenkamp war Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie, in den 20er Jahren gehörte er zu den prominentesten Architekten in Deutschland. Er baute Hochhäuser, Hotels, Fabriken, aber auch Kirchen und Kaufhäuser.

Es handelt sich überraschenderweise nämlich nicht um ein Kriegerdenkmal, das heroisch die Kriegsgräuel verherrlichen soll -- sondern um ein Versehrten-Ehrenmal. Die Inschrift auf der 2,75 Meter hohen Säule lautet „In großer Zeit aus Dankbarkeit für treue Pflege euch geweiht“ und unter dem Lorbeerumkränzten Schwert noch gerade lesbar „Die Verwundeten und Kranken des Vereinslazaretts dem Kath. Krankenhaus“.

Hier wird also das Leid der Kriegsverwundeten thematisiert und deren Pflege. Der Stein soll die Dankbarkeit der Kriegsopfer für ihre Behandlung im Heilig-Geist-Krankenhaus ausdrücken.