Breckerfeld. .

An Breckerfeld führte kein Weg vorbei zu Zeiten Friedrich Wilhelm III und auch noch seines Sohnes, jedenfalls nicht für politische Nachrichten zwischen Koblenz und Berlin.

Die wurden über 62 Stationen per optisch-mechanischer Telegraphie übermittelt, die Station mit der Nummer 45 stand auf dem Wengeberg. Zu sehen ist davon nichts mehr, eine Ausstellung im Heimatmuseum wird aber ab dem 9. Oktober an die (glorreiche) Zeit zwischen 1833 und 1848 erinnern.

Da steht die vor über 25 Jahren von Anton Kreißl gebaute Modellversion des Hauses, das 1958 abbrannte. Da wird dann, wenn alles so klappt, wie es sich die Organisatoren wünschen, auch das letzte vorhandene Original-Fernrohr der Linie gezeigt werden, das seinerzeit tatsächlich aus dem Brandschutt am Wengeberg geborgen wurde und das zurzeit als Leihgabe in Frankfurt steht. Da werden dann aber auch diverse weitere Exponate zu sehen sein, die Einblicke geben in die Geschichte dieser Art Kommunikation, die bis heute auch in Breckerfeld Spuren hinterlassen hat – zumindest ideelle. Denn „Versuche, am Wengeberg ein Modell zu installieren oder auch nur eine Schautafel, sind bislang gescheitert“, sagt Rudolph Graw, zweiter Vorsitzender des Museumsvereins.

Über die Breckerfelder Station hat der damalige Museumsvereinsvorsitzende Otmar Scholl schon 1986 im „Breckerfelder Telegraph“ berichtet, dass nach Auflösung der Linie zunächst versucht worden war, das Gebäude an die Stadt zu verkaufen. Die hatte aber kein Interesse, also ging die Station für 160 Taler an den Land- und Gastwirt Friedrich vom Dahl. „Der aus Bruchsteinen gemauerte Bau erhielt in der folgenden Zeit einige Anbauten, die planlos an das Gebäude gefügt wurden. Dadurch erhielt es das den älteren Breckerfeldern noch bekannte bizarre Aussehen“, heißt es weiter in Scholls Aufsatz. Nach dem Krieg dann habe sich der Kreisverkehrsverband Ennepe-Ruhr darum bemüht, das Gebäude als technisches Kulturdenkmal zu erhalten und dort das Heimatmuseum einzurichten.

Das ging bekanntlich schief, das Haus brannte aus nie wirklich geklärter Ursache nieder und musste daraufhin abgerissen werden.

Ein intimer Kenner der Königlich-Preußischen Telegraphenlinie ist Dr. Manfred Menning, der vom Telegrafenberg in Potsdam zur Ausstellungseröffnung nach Breckerfeld kommen und über die Telegraphenlinie von Berlin über Breckerfeld nach Köln und Koblenz erzählen wird. Aktuell ist das Thema allemal: Telegraphenakteure sind entlang der Linie dabei, neue Info-Tafeln, Wegweiser und dergleichen zu errichten.