Hagen. .
Die Hagener Versorgungs- und Verkehrs-GmbH befindet sich weiterhin auf Erfolgskurs. Die Umsatzerlöse stiegen von 40 Millionen Euro in 2009 auf 41,2 Millionen in 2010 an. Und dennoch muss die Stadt rund 10 Millionen Euro zuschießen.
Laut Geschäftsführer Christoph Köther hält der Erfolgskurs der Hagener Versorgungs- und Verkehrs-GmbH an. Die Umsatzerlöse stiegen von 40 Millionen Euro in 2009 auf 41,2 Millionen in 2010 an. Und dennoch steht unterm Strich ein Fehlbetrag von rund 10 Millionen Euro (2009 waren es fast 17 Millionen), den die Stadt fürs Schwimmen und Busfahren, für soziale Einrichtungen und die Beschäftigung und Qualifizierung von Menschen zuschießen muss. „Es ist leider ein ständiger Spagat, den wir vollziehen. Auf der einen Seite stehen die Dienstleistungen für unsere Bürger, die die zahlreichen Unternehmen unter dem Dach der HVG erbringen müssen. Auf der anderen erzielen wir damit keine Marktpreise, sondern einen geringeren, politisch bestimmten Preis“, so der Herr der Busse und Bäder. Nur mit einem gezielten Kostenmanagement könne das daraus resultierende Defizit so gering wie möglich gehalten werden.
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Die Auswirkungen seien für den Bürger natürlich zu spüren. Geschlossene Freibäder am Vormittag oder eben auch die Streichung von Buslinien. Maßnahmen, die allerdings dazu dienten, beispielsweise die Freibäder auch längerfristig zu erhalten. „Dass wir aber an den beiden bislang heißesten Tagen des Jahres nicht in der Lage waren, auch am Vormittag zu öffnen, ist bedauerlich. Das war eine Fehlentscheidung“, stellte Köther fest. An mehr Flexibilität in jeder Richtung werde gearbeitet. Dennoch seien die Fahrgastzahlen in den Bussen als auch die Zahl der Schwimmbadbesucher durchaus zufriedenstellend. Zählte die Hagener Straßenbahn 1993 noch 38,4 Millionen Fahrgäste, so waren es im vergangenen Jahr 35,9 Millionen. „Sicher ist das ein Rückgang von 6,5 Prozent. Allerdings muss man dabei auch berücksichtigen, dass Hagen in diesen Jahren über 12 Prozent seiner Einwohner verloren hat und wie viele Autos neu zugelassen wurden. Der demografische Wandel ist auch weiterhin nicht aufzuhalten.“
Beim Blick auf die Besucherbilanz des Westfalenbades brach Köther zwar nicht in Euphorie aus, sprach aber auch hier von einem zufriedenstellenden Ergebnis. Gingen 2009 in Hagen noch 380.000 Menschen in die Bäder, so waren es im vergangenen Jahr bereits 457 000. Dabei sei zu berücksichtigen, dass das Westfalenbad 2010 nach der Neueröffnung nur sieben Monate in Betrieb war.
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So konnte der Umsatz um 75 Prozent gesteigert werden. Im laufenden Jahr hofft HagenBad auf eine weitere Steigerung. Bis heute besuchten rund 250.000 Gäste das Bad. „An den Wochentagen kommen wir nicht auf die Zahlen, die wir gerne hätten“, musste der Geschäftsführer einräumen. Daher sei es eher unwahrscheinlich, dass das einst prognostizierte Jahresergebnis von 500 000 Besuchern erreicht werden kann. „Wir werden aber nicht müde, daran zu arbeiten. Das Bad ist ja gerade erst ein Jahr alt geworden.“
Besonders freute Christoph Köther die in diesem Jahr riesige Resonanz auf das Seegeflüsterkonzert am 9. und 10. September im Hengsteybad. Der Samstag mit den Bands Juli und Sunrise Avenue ist bereits ausverkauft, am Freitag gastieren Gentleman und Cassandra Steen im Bad am See. „Auch so etwas können wir nur anbieten, wenn wir als Stadttochter kostendeckend arbeiten“, machte der Geschäftsführer den Erfolgszwang deutlich.