Hagen. .
„Ich freue mich riesig auf den neuen Standort. Wir werden uns damit in ganz andere Arbeitswelten begeben und für unser Unternehmen bieten sich mit der Zusammenlegung von neun Betriebsteilen ganz andere Chancen in der Branche. Wir wollen ja weiter wachsen“, schaute Enervie-Vorstand Ivo Grünhagen gestern in die Zukunft des heimischen Energieversorgers.
Auch interessant
Und die, so versicherte Vorstandskollege Wolfgang Struwe, werde auch für die in Hagen rund 750 Beschäftigten ab 2014 rosiger aussehen, als das bislang der Fall war. Denn zu diesem Zeitpunkt will Enervie auf der Haßleyer Insel die neuen Büros und Werkstätten beziehen.
Mehr Kommunikation am Arbeitsplatz
Am Montag informierte der Vorstand den Aufsichtsrat über den Zeitplan und den abgeschlossenen Architektenwettbewerb, Mittwoch wurden die Mitarbeiter in einer Betriebsversammlung darüber informiert, dass sie mit Unterstützung des Fraunhofer-Instituts demnächst nicht mehr in ihrem Büro, sondern im „open space“ (offener Raum) arbeiten werden.
„Das hört sich erst einmal futuristisch an, ist aber nichts anderes als ein technisch optimiertes Großraumbüro mit Rückzugs- und Besprechungsmöglichkeiten“, so Struwe. „Wir wollen mit größtmöglicher Transparenz mehr Kommunikation am Arbeitsplatz schaffen. Manche Mitarbeiter, die seit Jahren über die Stadt verteilt an verschiedenen Standorten arbeiten, kennen sich überhaupt nicht. Das wird sich in dem modernen Bürogebäude ändern“, so Grünhagen.
Effektiveres und noch professionelleres Arbeiten werde auch in den Werkstätten möglich sein, die sich direkt an die fünfstöckige „Landmarke“ der Enervie anschließen. Der Entwurf des Kölner Architekten-Büros JSWD, der Enervie im Rahmen eines Planerauswahlverfahrens am besten gefallen
Auch interessant
hat, sieht dabei eine Reihe von Synergien vor. Für Thyssen-Krupp planten die Kölner Architekten das neue Firmenquartier in Essen. „Nach der Vorstellung hat es Applaus aus der Belegschaft gegeben. Ich glaube daher, dass auch unsere Mitarbeiter realisiert haben, wie wichtig dieser Zentralstandort für das Unternehmen ist und dass wir damit auch unsere Zusammenarbeit optimieren können“, so der Vorstandschef. Eine Kantine mit Außenbereich, Busverbindungen und natürlich ausreichend Parkplätze sollen zudem dafür sorgen, dass sich die Enervie-Angestellten auch außerhalb der Stadt wohl fühlen.
An den alten Standorten will das Unternehmen nach dem Umzug aber keinesfalls „verbrannte Erde“ hinterlassen. In die Hauptverwaltung an der Körnerstraße wird als Ankermieter die Barmer-Ersatzkasse einziehen, die das jetzige Enervie-Kundencenter für sich nutzen will. Seinen eigenen Kunden wird der Energieversorger aber ebenfalls im Herzen der Stadt treu bleiben. Ein neues Kundencenter wird dort eröffnet, wo sich jetzt im Gebäude die Kantine befindet. Angemietete Standorte werden gekündigt, eigene verkauft. Für den Betriebshof in Wehringhausen lägen zahlreiche Anfragen vor. Mit den Einsparungen will Enervie das 40-Millionen-Euro-Projekt auf der grünen Wiese stemmen, das in einer konsequent nachhaltigen Bauweise errichtet werden soll. Der Einsatz energieeffizienter Techniken sei selbstverständlich. Auch eine Zertifizierung durch das „Green Building Label“ werde angestrebt.