Helfe. .

„Lebensgefahr - Betreten der Eisfläche verboten“, warnt das Schild auf dem Staudamm im Fleyer Wald. Das Eis auf den Buschbachteichen ist dünn und brüchig. Doch bald werden die Teiche verschwinden - und das Schild wird überflüssig.

Die Stadtentwässerung Hagen (SEH) will die Teiche ablassen und dem Buschbach seinen natürlichen Verlauf zurückgeben. Die dazu notwendigen Anträge durchlaufen derzeit die städtischen Gremien, Einwände gegen das Vorhaben gibt es offenbar nicht. Nur die Menschen in Helfe werden sich auf ihren Spaziergängen von einem vertrauten Anblick lösen müssen. Werner und Gertrud Schatomski etwa finden es schade, dass die Teiche abgewickelt werden: „Hier waren mal große Karpfen drin, sogar Fischreiher und Schildkröten gab es.“

Ihre ursprüngliche wassertechnische Bedeutung aber haben die beiden Gewässer längst verloren. Sie wurden Anfang der 50er Jahre als Klärteiche für das angrenzende Altenheim des Betriebs für soziale Einrichtungen angelegt. Als das Seniorenzentrum 1959 Anschluss ans öffentliche Kanalnetz erhielt, nutzte die SEH die Teiche als Regenrückhaltebecken. So konnte verhindert werden, dass das bei starken Unwettern aus Teilen der Feith- und der Bauroth­straße talwärts strömende Wasser im Lennetal Überschwemmungen verursacht.

Doch aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens auf der Feithstraße - mehr als 20 000 Fahrzeuge pro Tag - darf das Regenwasser nicht länger ungeklärt in den Buschbach geleitet werden. Es soll voraussichtlich über ein Filtersystem gereinigt werden. Die Teiche sind dann entbehrlich und müssen laut Wasserrahmenrichtlinie renaturiert werden. „Den ersten Damm nehmen wir weg, im zweiten schaffen wir einen großen Durchlass“, so Uwe Sommer, Abteilungsleiter der SEH. Der Buschbach wird dann von allein in sein altes Bett zurückfinden. Zum Schutz vor Überflutungen im Lennetal soll allerdings parallel zum Bach eine Mulde, ein sogenannter Retentionsraum, angelegt werden, die das Wasser bei starken Regenfällen zurückhält.