Hagen-Mitte.

Der neue Anbau der Hagener Suppenküche fällt durch sein kräftiges Rot-Orange direkt ins Auge. Wie wichtig er für die Bedürftigen in Hagen ist, erschließt sich erst bei genauerem Hinsehen.

Eröffnung des Erweiterungsbaus der Hagener Suppenküche. Foto: Kleinrensing
Eröffnung des Erweiterungsbaus der Hagener Suppenküche. Foto: Kleinrensing © WP Michael Kleinrensing

„Der Anbau war wegen des großen Andrangs notwendig“, erzählt Erika Heiser, eine der vielen freiwilligen Mitarbeiterinnen. Rund 200 000 Euro hat er gekostet. Mehr als die Hälfte dieser Summe ist durch die WP-Weihnachtsaktion 2008 zusammengekommen. Mit dem Geld wurde der Gastraum um 20 Quadratmeter vergrößert. Neue Funktionsräume sind entstanden, die besonders die Ausgabe von Lunchpaketen an die Bedürftigen erheblich vereinfachen. Das neue Gebäude ist außerdem unterkellert, was Platz für einen Kühlraum geschafft hat.

Umbauzeit dauerte ein Jahr

Bis zur Neueröffnung am gestrigen Sonntag gab es also eine Menge zu tun. „Inklusive Planung hat die Umbauzeit über ein Jahr gedauert“, weiß Erika Heiser. Ein Abschnitt der Suppenküche konnte zu Beginn der Bauarbeiten glücklicherweise noch weitergenutzt werden und während der „heißen Phase“ wurden Räumlichkeiten der Kirche am Widey zur Verfügung gestellt.

Schließlich kommen immer viele Menschen in die Suppenküche. Zwischen 150 und 250 sind es jeweils an einem Öffnungstag.

So haben die Ehrenamtlichen auch so einiges zu tun: Geöffnet wird täglich um 11.30 Uhr. Und dann warten auch schon die Ersten auf ihr kostenloses Mittagessen. „Eigentlich dürften sie nur zum Essen kommen und müssten dann Platz machen für den Nächsten. Aber jetzt im Winter bleiben einige gerne etwas länger im Warmen sitzen“, so Erika Heiser.

Erschöpft, aber zufrieden

Die Ehrenamtlichen sind in vier Gruppen aufgeteilt, die montags, mittwochs, donnerstags und samstags arbeiten. Täglich sind es acht bis zwölf Leute, die vorbereiten, kochen und letztendlich das Essen ausgeben. Und obwohl der größte Andrang immer erst ab Mitte des Monats kommt, sind acht Leute laut Frau Heiser beinah zu wenig.

Trotzdem ist sie mit großer Freude bei der Arbeit: „Ich komme sehr gerne hierher. Ich bin zwar total erschöpf, wenn ich abends nach Hause komme, aber es ist eine angenehme Erschöpfung. Denn man weiß, dass man etwas Gutes getan hat.“