Hagen.

Die Polizei ist sich sicher: Der Brand an der Hagener Grundschule war Brandstiftung. Ob fahrlässig oder vorsätzlich ist noch nicht klar. Die tatverdächtigen Jugendlichen wurden bereits vernommen. Sie machen jedoch keine Angaben.

Auch wenn die Handwerker in den Ferien schnelle Arbeit leisten sollten geht Schulleiterin Hannelore Michaelis nicht davon aus, dass sie und ihre Kollegen zu Beginn des neuen Schuljahrs den Verwaltungstrakt der Boloh Grundschule wieder nutzen können.

„Wir werden uns daher in den Fachräumen einrichten und damit sicherstellen, dass der Unterricht Ende August planmäßig starten kann.“ Erleichtert zeigte sich die Schulleiterin darüber, dass die Telefonkette für die rund 110 Kinder, die den Offenen Ganztag und die Vormittagsbetreuung nutzen, so gut geklappt hat. Nur wenige Eltern, die auf die Schnelle keine andere Betreuungsmöglichkeit gefunden hatten, schickten ihre Kinder zum Boloh, wo am Samstagmorgen ein Feuer das Lehrerzimmer verwüstet hatte.

Brandbeschleuniger wurde nicht nachgewiesen

Ihnen wurden gestern Mittag auf dem schattigen Schulhof Spaghetti mit duftender Tomatensoße serviert während aus dem mit Flatterband abgesperrten Gebäude noch der Brandgeruch über den Platz weht. „Wir gehen davon aus, dass es sich hier um einen Tatort handelt, daher die Absperrung“, so ein Kripobeamter, der gemeinsam mit einem Brandsachverständigen nach Spuren suchte.

Ziemlich sicher ist: Es handelt sich um Brandstiftung. Ein technischer Defekt wird ziemlich sicher ausgeschlossen. Ob fahrlässig oder vorsätzlich ist noch schwierig zu sagen, denn ein sogenannter Brandbeschleuniger (Benzin oder ähnliches) wurde nicht nachgewiesen.

Die tatverdächtigen Jugendlichen, ein 15-jähriges Mädchen und fünf Jungs im Alter von 16, 18, 20, 21 und 22 Jahren wurden zum Teil bereits am Wochenende angehört oder vernommen. Gerüchte, nach denen es bereits ein Geständnis gebe, wollte Polizeisprecher Ewald Weinberger nicht bestätigen: „Sie machen keinerlei Angaben.“ Wegen der laufenden Ermittlungen hielt sich auch die Polizei mit Angaben zurück.