Hagen. Die Firma Inbatec aus Hagen musste Insolvenz anmelden. Jetzt werden Ausstattung und Einrichtung des Anlagenbauers versteigert.

Der Hagener Anlagenbauer Inbatec ist zahlungsunfähig. Das 2001 als Start-up gegründete Unternehmen, das seinen Sitz am Konrad-Adenauer-Ring hatte, befindet sich im Insolvenzverfahren und wird abgewickelt. Insolvenzverwalter ist der Rechtsanwalt Marco Kuhlmann aus der Düsseldorfer Kanzlei KKN, ein Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht.

Kuhlmann hat die Industriewert GmbH, eine ebenfalls in Düsseldorf ansässige Gesellschaft für die Verwertung von Anlage- und Umlaufvermögen, damit beauftragt, für die komplette Betriebsausstattung inklusive der Büroeinrichtung von Inbatec neue Eigentümer zu finden. Denn weil kein Investor für eine Weiterführung des Hagener Unternehmens gefunden werden konnte, wird der Anlagenbauer nun versteigert.

Produktionsprozesse für Blei-Säure-Batterien

Spezialisiert war Inbatec auf Produktionsprozesse für Blei-Säure-Batterien. Das Unternehmen baute Anlagen für Batteriehersteller und hatte sich zum Weltmarktführer in der Batterieformations-Technologie entwickelt. Schon bald war Inbatec nicht nur in Deutschland, sondern weltweit aktiv und projektierte und fertigte in Hagen hochmoderne Kunststoffsonderanlagen für die Herstellung von Blei-Säure-Batterien, Säuremischanlagen, Säurekühlanlagen oder Ablufttechnikanlagen. Zum Angebot gehörten auch Rohrleitungsmontagen inklusive Planung und Dimensionierung. Abnehmer waren in erster Linie Automobil-Zulieferer, aber auch andere industrielle Kunden.

Ein Blick in die Produktionshalle von Inbatec in Hagen.
Ein Blick in die Produktionshalle von Inbatec in Hagen. © Industriewert GmbH | Dirk Schäfer

In diesem hochspezialisierten Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus genoss Inbatec laut einer Mitteilung der Industriewert GmbH schnell einen hervorragenden Ruf: Die maßgeschneiderten Anlagen des Hagener Anlagenbauers hätten sich durch ihre einzigartige Verfahrenstechnik von herkömmlichen Formationsanlagen unterschieden. Zuletzt habe Inbatec auch komplette Anlagen zur Herstellung von Industrie- und Starterbatterien geplant und gefertigt.

Nicht mehr genügend Aufträge

Ausgerechnet die globale Entwicklung hin zur Elektromobilität sei Inbatec schließlich zum Verhängnis geworden, denn Starterbatterien werden für Elektroautos nicht mehr benötigt und Lithium-Ionen bzw. Lithium-Polymer-Akkus beruhen auf anderen Technologien. Obwohl immer noch zahlreiche Elektroautos mit Blei-Säure-Batterien für das Bordnetz ausgestattet seien, hätten die nationalen und internationalen Aufträge für das Unternehmen aus Hagen nicht mehr ausgereicht und Inbatec habe Insolvenz anmelden müssen, heißt es weiter in der Mitteilung der Industriewert GmbH.

Die Online-Auktion über das bewegliche Anlagevermögen der Inbatec GmbH, darunter Maschinen und Anlagen für die Formation von Blei-Säure-Batterien, Säuremisch- und Kühl- sowie Ablufttechnikanlagen, dauert noch bis zum 6. Juni. Der Betrieb kann am Dienstag, 4. Juni, von 10 bis 14 Uhr besichtigt werden (Konrad-Adenauer-Ring 40).