Hagen. Rückwind für den Leistungs- und Breitensport in Hagen: Der Hagener Rat stimmt der Millionen-Investition am Höing zu.
Der Hagener Rat hat den Weg für eine neue Arena im Sportpark Höing unter der Regie der Eintracht-Handballer einstimmig freigemacht. Bei Enthaltungen aus den Reihen der Grünen (Parkplatzbedenken) wurde in der jüngsten Sitzung entschieden, dass die Verwaltung in die vertiefenden Verhandlungen mit Eintracht-Geldgeber Detlef Spruth für das Millionen-Projekt einsteigen soll.
Platz für 2500 Handball-Zuschauer
Dabei geht es vorzugsweise um ein Grundstück, das insgesamt 12.100 Quadratmeter umfasst (Käfig-Sportplatz). Auf diesem Areal soll die Halle mit einer Kapazität von 2500 Plätzen (Handball) und 3100 Plätzen (Basketball) entstehen - ein Meilenstein insbesondere für die Eintracht, bei deren Heimspielen die benachbarte Ischeland-Arena bislang nur rund 1400 Zuschauern Platz bietet, weil die Tribünen hinter dem Tor nicht genutzt werden können.
Die aufgrund von Gemeinnützigkeitsproblemen abgespeckten Planungen sehen eine reine Sporthalle mit geringerer Zuschauerkapazität vor, in der der Schwerpunkt auf Breiten-, Gesundheits- und Schulsport liegt. Unmittelbar neben der Großsporthalle mit bis zu zwei nutzbaren Feldern und verbunden mit einem flacheren Baukörper soll eine weitere Dreifachsporthalle entstehen. Der gesamte Komplex könnte von den Profi-Handballern, aber eben auch von zahlreichen weiteren Teams des Vereins sowie für den Schulsport und von anderen Vereinen genutzt werden.
E-Scooter-Flotte kann kommen
Grünes Licht gab der Rat auch für den Markteinstieg des Elektro-Roller-Verleihers „Lime“. Dieser möchte in Hagen noch in diesem Sommer etwa 800 E-Scooter etablieren, um im Geiste der Mobilitätswende eine weitere Alternative zum motorisierten Individualverkehr anzubieten. Dabei ist im Gegensatz zu den beiden vorherigen, aber wirtschaftlich gescheiterten Branchen-Vertretern ein sogenanntes Hybrid-Verleihsystem vorgesehen.
Das bedeutet, dass die Fahrzeuge in zentraler Lage zwar an fixen Standorten ausgeliehen und wieder abgestellt werden müssen, im Außenbereich jedoch auch vor jeder Haustür platziert werden dürfen, um die Attraktivität des Systems zu erhöhen. Der Rat beschloss ausdrücklich, bereits nach einem halben Jahr eine erste Bilanz vorgelegt zu bekommen, inwieweit diese Systematik tatsächlich funktioniert oder letztlich ein erhöhtes Unfallrisiko herbeiführt und für Unmut bei den Bürgern sorgt.
Neues Baugebiet entsteht
Mit deutlich knapperer Mehrheit (25:20) sprach sich die Politik hingegen für die Entwicklung eines Neubaugebietes am Kuhlerkamp (Kuhle Hardt) aus. Die Nein-Stimmen kamen dabei nicht bloß aus dem Lager der Grünen, sondern aus ökologischen Gründen schlossen sich die Mandatsträger von Hagen Aktiv, Linken, BfHo/Die Partei und AfD an. Grünen-Fraktionssprecher Jörg Fritzsche verwies bei seiner Begründung auf die Einschätzung des Naturschutzbeirats: „Die ökologischen Bedenken sind einfach zu groß, um hier guten Gewissens zustimmen zu können.“ Angesichts des stetigen Verlustes von Natur- und Freiflächen „müssen wir dringend aufhören, ökologisch wertvolle Flächen im Außenraum zu versiegeln und den Fokus auf Nahverdichtung lenken – zum Schutz von Klima und Biodiversität als unserer Lebensgrundlage.“
Nach den Plänen der Stadt Hagen sind an der Kuhle Hardt 61 Wohneinheiten vorgesehen. Mit Blick auf den Klimaschutz will die Stadt in dem Wohngebiet erneuerbare Energien, begrünte Dächer, das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern auf den privaten Grundstücken, ein Verbot von Schottergärten sowie weitere Vorsorgemaßnahmen festschreiben.