Letmathe/Hohenlimburg. Viele Hohenlimburger fahren gerne zum Bummeln ins nahe Letmathe. Ist da alles besser? Wir haben mit Händlern vor Ort gesprochen:
Was macht die Attraktivität von Innenstädten aus? Können Städte von erfolgreichen Stadtmarketingideen anderer lernen? Hohenlimburg liegt verkehrsgünstig und die Einwohner haben deshalb mehrere Möglichkeiten, vor der Haustüre oder in der Nähe shoppen zu gehen. Da ist zunächst die eigene Fußgängerzone im Herzen von Hohenlimburg. Hier beklagen Käuferinnen und Käufer die schon Jahre bestehenden Leerstände. Hohenlimburger schimpfen teilweise über die „tote“ Fußgängerzone und kaufen alternativ in der Nähe ein.
Einzelhändler mit Engagement
Immer wieder erzählen Hohenlimburger, dass sie im nahen Letmathe shoppen gehen. Hier scheinen das Einzelhandelsangebot und der Branchenmix zu stimmen. Was sagen die Letmather Händler dazu? Wie gehen die Einzelhändler in der Nachbarstadt mit den Herausforderungen für den lokalen Einzelhandel und dem schwieriger werdenden Umfeld um? Paul Nowak ist seit 2022 Vorsitzender der Werbegemeinschaft Letmathe und erzählt gemeinsam mit Sabrina Grigutsch als zweite Vorsitzende die Letmather Erfolgsstory.
Aktive Werbegemeinschaft
Nowak ist mit Leib und Seele Einzelhändler mit Engagement für die City: „Ich kenne hier alle vom Sehen und auch mit Namen und Letmathe ist sozusagen das I-Tüpfelchen von Iserlohn“. Er lächelt zufrieden. Eine aktive lokale Werbegemeinschaft, ein funktionierendes Stadtmarketing mit Unternehmen und Vereinen ist im heutigen Wettbewerbsumfeld mit Online-Händlern eine Grundvoraussetzung für die Attraktivität der Innenstädte.
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Fahren vor das Geschäft
Nowaks Lebensmittelladen mit Bistro ist der Treffpunkt in der Hagener Straße und auch ein Ankermieter in der Letmather City. Die wichtigsten Standortfaktoren für den Einzelhandel sind eine gute Lage für die Laufkundschaft, Parkmöglichkeiten in der Nähe, und die Erreichbarkeit durch öffentliche Verkehrsmitte. Paul Nowak zählt die Pluspunkte der Letmather City auf:“ Letmathe hat eine Straße, die recht belebt und in der es auch möglich ist, langsam mit dem Auto durchzufahren. Man kann ganz bequem bis vor das Geschäft kommen. Das ist den Letmatherinnen und den Letmathern ungeheuer wichtig.“
Mit Auto erreichbar
Alle Verkehrswege, seien es für Autos, Radfahrer oder Fußgänger, würden zu den Geschäften führen. In Letmathe gäbe es deshalb keine Diskussionen über autofreie Innenstädte. Ein weiterer Vorteil, bei Stadtfesten könne der Verkehr sehr einfach ausgesperrt werden. Letmathe selbst und auch die Einkaufsstraße ist auch mit dem ÖPNV einfach zu erreichen. Sabrina Grigutsch ist mit Leib und Seele Letmatherin und betreibt vor Ort eine Tankstelle: „Ich selbst kaufe grundsätzlich in Letmathe ein. Ich mag es, in den Geschäften mit Namen angesprochen zu werden. Ich finde hier fast alles, bis auf Schuhe“.
Guter Branchenmix
Sabrina Grigutsch bestätigt auch, dass viele Hohenlimburger in Letmathe zum Einkaufen kämen. Große Leerstände seien hier nicht zu beklagen. Eine Stadtmarketingberatung fand im letzten Jahr statt, man konzentrierte sich hier eher verstärkt auf Lösungsmöglichkeiten für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge. Ein weiterer wichtiger Standortfaktor, ein interessanter Branchenmix, der Kunden anlockt, sei nach Meinung der beiden Vorsitzenden hier auch gegeben. Nur eben der Schuhladen fehle. Das Ganze sei gepaart mit guten Angeboten aus der Gastronomie, die alle Zielgruppen abdecke. Entdecken und genießen lautet das Erfolgsmotto. Deshalb werden hier auch gern Feste wie das bekannte Brückenfest gefeiert.
Läden früh geschlossen
Gibt es auch Nachteile in der Innenstadt? Paul Nowak muss etwas überlegen:“ Leider werden die Läden samstags teilweise schon um 13.00 Uhr geschlossen, da die meisten Einzelhändler hier selbstständig sind und wenigstens am Samstagnachmittag auch mal frei haben wollen“.
Neue Impulse für Hohenlimburg
Für Hohenlimburgs Citymanagement soll das Planungsbüro Stadt und Handel aus Dortmund in diesem Jahr neue Impulse und Ideen bringen. Der 2. Vorsitzende der Hohenlimburger Werbegemeinschaft Ulrich Elhaus ist schon gespannt und hofft auf neue Vorschläge, die dann auch umgesetzt werden. „Es ist heute aber leider schwierig, Unternehmer zu finden, die den Mut haben, ein Geschäft zu eröffnen.“ Elhaus blickt etwas neidisch auf die Letmather City: „Da ist so toll, dass man direkt zu den Geschäften fahren kann. Ein absoluter Standortvorteil“.
Selbst das Vorbeifahren sei ein Vorteil, weil man so als Geschäft wahrgenommen werde. Die Hohenlimburger Werbegemeinschaft blickt in die Zukunft und hat dem Beratungsunternehmen bereits konkrete Verbesserungsvorschläge gemacht, darunter eine bessere Erreichbarkeit der Geschäfte. Hoffnungen liegen dabei auch auf dem Insek, das Städtebaufördermittel für die Innenstadt verspricht. Unsere Zeitung wird berichten.