Hagen. Hagen macht noch mehr Schulden. Dafür müssen Bürger keine höheren Steuern zahlen. Aber kann das richtig sein?

Es zählt zu den Gepflogenheiten einer politischen Sitzung in Hagen, dass in den Pausen der ein oder andere Vertreter noch mal an den Tisch, an dem die Journalisten sitzen, herantritt, ein bisschen plaudert und noch mal seine Argumente untermauert.

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So kamen sie denn in dieser Pause einer denkwürdigen Sitzung, als die Vertreter der Kämmerei dabei waren, einmal genau auszurechnen, was denn der Verzicht auf Steuererhöhungen jeglicher Art so für Folgen hat. Zum Beispiel 39,2 Millionen Euro Schulden allein in diesem Jahr.

Verantwortung wird weitergegeben

Es kamen die SPD-Vertreter, es kam der Oberbürgermeister, und es kamen Politiker der CDU. Und was am Ende aller Gespräche und Debatten bleibt, ist eine große Ratlosigkeit. Irgendwie haben sie ja alle Recht.

Diejenigen, die sagen, dass es verantwortungslos sei, künftigen Generationen einen immer höheren Schuldenberg zu hinterlassen ebenso wie die, die argumentieren, dass Bürger nicht weiter belastet werden dürften und Steuererhöhungen am Ende die Probleme der Stadt nicht lösen könnten.

Keine Signale aus Düsseldorf

Was aber löst sie dann, diese Probleme? Was gibt der Stadt eine Zukunft und versetzt Politik und Verwaltung wieder in die Lage, gestalten zu können?

Am Ende hilft nur ein Blick nach Düsseldorf. Ein Schuldenschnitt, wie er im Koalitionsvertrag verankert ist, würde einer gebeutelten Stadt Luft zum Atmen schenken. Aber in der Landeshauptstadt legen die Verantwortlichen die Hände in den Schoß.