Breckerfeld. Pascalina Tophoven hilft Schülern bei Problemen und Krisen und organisiert Präventionsprojekte. Sie gibt Einblicke in ihren Job in Breckerfeld.

Der Job hat sich verändert. „Es geht heute viel mehr um Einzelfallberatung“, sagt Pascalina Tophoven, 28 Jahre alt. Sie ist Schulsozialarbeiterin an der Sekundarschule in Breckerfeld. Die Schülerinnen und Schüler kommen mit allen Themen zu ihr, die man sich so vorstellen kann. „Das geht vom Streit in der Schule über psychische Probleme bis hin zu Mobbing oder Zukunftsängsten“, sagt sie. Das Schöne: Das Angebot werde gut angenommen. Sehr gut sogar. „Es kommen nicht nur die Jüngeren zu mir, wie man meinen würde. Tatsächlich sind aus allen Stufen Schülerinnen und Schüler dabei. Manche kommen nur einmal, manche mehrfach - das ist individuell.“

Pascalina Tophoven hat im Sommer 2023 ihre Stelle an der Sekundarschule angetreten, aber schon vorher mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. „Ich bin gelernte Erzieherin, habe viele Jahre in der Kinder- und Jugendarbeit gearbeitet und dann soziale Arbeit studiert. Ich arbeite einfach gerne mit jungen Menschen“, sagt die junge Frau. Fast zwei Jahre lang arbeitete sie in Hagen an einem Gymnasium, bevor sie die Chance bekam, nach Breckerfeld zu wechseln.

Pascalina Tophoven bietet nicht nur Beratungsgespräche an, sondern organisiert auch Projekte.
Pascalina Tophoven bietet nicht nur Beratungsgespräche an, sondern organisiert auch Projekte. © WP | Michael Kleinrensing

Ich arbeite einfach gerne mit jungen Menschen
Pascalina Tophoven - Schulsozialarbeiterin

Ansprechpartner für Schüler, Eltern und Lehrkräfte

Schulsozialarbeiter - den Job hat es früher in der Form nur vereinzelt gegeben. „Jetzt ist das nicht mehr wegzudenken. An manchen Schulen gibt es sogar gleich mehrere“, sagt Pascalina Tophoven. Ihre Beratungsangebote richten sich an alle Kinder und Jugendlichen der 5. bis 10. Klasse. Dabei wolle sie gemeinsam Lösungen erarbeiten, Hilfe zur Selbsthilfe könnte man sagen. „Ich bin außerdem Ansprechpartnerin für Lehrkräfte oder Eltern, vermittele beispielsweise Kontakte zu anderen Institutionen bei Bedarf“, so die 28-Jährige.

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Außerdem organisiert sie Projekte - wie ein Präventionsprojekt zum Thema Sucht und Abhängigkeit. Vor allem mit Blick auf Alkohol und Tabak. „Zudem ist bald eine Projektwoche zum Thema Cybermobbing für den gesamten achten Jahrgang geplant - denn gerade durch Social Media und Handys ist Kommunikation ja heutzutage nicht mit dem Nachhausegehen beendet.“ Wenn es beispielsweise Streit gibt, sei dieser nicht zwingend vorbei, wenn man das Schulgelände verlässt, „sondern geht dann über Nachrichten auf dem Handy weiter.“ Es sei schon ihr Ziel, künftig in jedem Jahrgang ein festes Projekt- bzw. Präventionsangebot zu machen, in verschiedensten Bereichen.

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Die Sekundarschule in Breckerfeld.
Die Sekundarschule in Breckerfeld. © WP | Michael Kleinrensing

Schweigepflicht: Kein Fall verlässt das Büro

Hemmschwellen hätten die Schüler glücklicherweise überhaupt nicht, mit ihr zu sprechen. „Manche bringen eine Freundin oder einen Freund mit. Das ist natürlich okay“, sagt Pascalina Tophoven. Wichtig sei vor allem: Sie unterliegt der Schweigepflicht. Was also bei ihr in einem der beiden Büros besprochen wird, verlässt diesen Raum auch nicht. Eines ihrer Büros befindet sich im Hauptgebäude der Sekundarschule, das zweite im Gebäude, in dem sich auch die Grundschule befindet (wo der fünfte und sechste Jahrgang unterrichtet werden).

Die Schüler suchen oft digital den Kontakt zu ihr, vereinbaren Termine oder schauen in den Pausen einfach vorbei. Bei den manchmal auch unschönen Dingen, die bei ihr landen, sei es vor allem wichtig, sich mit anderen Kolleginnen und Kollegen aus diesem Bereich auszutauschen. „Wir tauschen uns aus und beraten uns auch. Es gibt dafür extra eine Supervisionsgruppe aus dem Kreis, die sich regelmäßig trifft.“

Schüler haben selbst Plakate für eine Anti-Rassismus-Aktion gebastelt.
Schüler haben selbst Plakate für eine Anti-Rassismus-Aktion gebastelt. © WP | Michael Kleinrensing