Hagen. Mountainbiker, die abseits der Wege in den Hagener Wäldern unterwegs sind, bereiten auch dem Stadtförster Kopfschmerzen.

Martin Holl, Förster im Dienste der Stadt Hagen, setzt sich gern auf den Sattel eines Fahrrads. Er ist leidenschaftlicher Mountainbiker und als solcher auch in seiner Freizeit häufig in den Hagener Wäldern unterwegs. Dabei bleibt er natürlich immer auf den Wegen.

Umso mehr ärgert es ihn, dass sich nicht alle Radfahrer an die Regeln halten: „Im Stadtwald gibt es viele Single-Trails. Das ist illegal und auch nicht wegzudiskutieren. Und es führt natürlich zu Konflikten.“

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Holl betont, dass das Mountainbiken auf festen Wegen im Wald erlaubt sei, aber niemand das Recht habe, querfeldein zu fahren oder zwischen den Bäumen hindurch zu jagen. Erst recht nicht gestattet sei das Anlegen von Trails oder Sprungschanzen: „Es gibt aber leider schwarze Schafe, die sich nicht an die Regeln halten. Mit ihrem Verhalten rücken sie alle Mountainbiker in ein schlechtes Licht.“ Die meisten Fahrer, so Holl, würden die Vorschriften dagegen respektieren.

Unangemessenes Verhalten

Begegne er einem Sportler, der abseits der Wege unterwegs sei, dann erstatte er nicht automatisch Anzeige, sondern versuche es zunächst einmal mit guten Worten: „Bisweilen wird mir dann der Mittelfinger gezeigt oder ich werde angepöbelt.“ Nicht alle angesprochenen Fahrer reagierten auf diese Weise, betont Holl: „Aber es kommt vor. Und bei Reitern oder Hundehaltern habe ich so etwas noch nie erlebt.“

Die Hagener Wirtschaftsförderung verfolgt schon seit längerer Zeit den Plan, Trails in den Wäldern auszuweisen und damit sowohl einen touristischen Mehrwert als auch einen Imagegewinn für Hagen zu schaffen. Die Trails müssten natürlich so angelegt werden, dass sie für Mountainbiker auch attraktiv seien, so Geschäftsführer Christopher Schmitt: „Andererseits müssen Naturschutz, forstliche Interessen und Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden.“ Nur so ließen sich Nutzungskonflikte entschärfen.

Die Zahl der Mountainbiker sei inzwischen so groß wie die der aktiven Fußballer: „Da muss man auch die entsprechende Infrastruktur bereitstellen“, so Schmitt. Für Wanderer und Reiter, die in weit geringerer Zahl unterwegs sind, werde ja auch etwas getan.