Hagen-Haspe. Der ehemalige Sportplatz am Hasper Quambusch wird nicht mehr gebraucht. Konsequente Klimaschutz-Auflagen für die Bauherren
Es gibt wieder eine konkrete Perspektive für ein neues Baugebiet in Hagen: Die Bezirksvertretung Haspe hat in ihrer jüngsten Sitzung den schon seit Jahren avisierten Bebauungsplan für 28 Einfamilien- und Doppelhäuser auf dem Quambusch auf den Weg gebracht. Diese könnten in den nächsten Jahren auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes entstehen.
Bis zu 10.000 Zuschauer besuchten einst das ruhmreiche Fußball-Areal und feierten dort ihre blau-weißen Helden vom Hasper SV. Inzwischen ist längst Gras über die glorreiche Vergangenheit des Vereins gewachsen. Wo einst gegrätscht, geflankt und gejubelt wurde, hat sich längst wieder die Natur ausgebreitet. Zehn Jahre ist es inzwischen her, dass der zuletzt ungenutzte und brachliegende Sportplatz als Wettkampfstätte aufgegeben wurde, um dort in Hagen so begehrtes Bauland entstehen zu lassen. Doch sichtbar passiert ist seitdem – von der fortschreitenden Verwahrlosung mal abgesehen – wenig bis nichts. Zuletzt sorgte die Freifläche im vergangenen Sommer noch einmal für stadtweite Schlagzeilen, als das heruntergekommene Vereinsheim an einem Sonntagnachmittag urplötzlich in Flammen aufging und eine tiefschwarze Rauchwolke über dem Quambusch stand.
16.500 Quadratmeter stehen bereit
Die Stadt plant hier oberhalb der Bahnlinie auf einem sonnigen Plateau ein allgemeines Wohngebiet entstehen zu lassen, das über eine knapp sechs Meter breite Stichstraße von der Straße „Am Quambusch“ aus angebunden wird. Die konkrete Ausschreibung dafür möchte die Hagener Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft (HEG) zum Jahresende auf den Weg bringen. Zu dem insgesamt etwa 16.500 Quadratmeter großen Areal gehören neben dem ehemaligen Fußballplatz auch die Fläche rund um das niedergebrannte Vereinsheim, dessen verkohlten Reste natürlich planiert werden müssen. Grundsätzlich verfolgt die Stadt Hagen mit diesem Schritt die Strategie, abwanderungswilligen Bauinteressenten ein attraktives Angebot zur Verfügung zu stellen.
Die Größe der einzelnen Grundstücksparzellen variiert zwischen 243 und 663 Quadratmetern. Der Bebauungsplan legt dabei verschiedene Gestaltungsvorschriften fest, in deren Fokus vor allem der Klimaschutz steht. Das Spektrum reicht dabei von einem Solaranlagen-Gebot über Dachbegrünungen und Schottergartenverbote bis hin zu klaren Regeln für die Pflanzung von Sträuchern und Bäumen sowohl auf den Grundstücken als auch im Straßenraum. So wird es beispielsweise die Auflage geben, dass für jede angefangene 200 Quadratmeter Grundstückfläche ein heimischer Baum gepflanzt werden muss, sodass am Ende in dem Plangebiet gut 80 Bäume für Schatten sorgen. Bis es so weit ist, müssen jedoch erst einmal zwölf Bäume, die sich inzwischen auf dem Areal vorzugsweise rund um das Vereinsheim abgesiedelt haben, gefällt werden, damit die Fläche baureif erschlossen werden kann.
Platz für 18 Einfamilienhäuser
Die bisherige Planung sieht vor, dass hier 18 Einfamilienhäuser errichtet werden sowie weitere zehn Wohneinheiten in Doppelhaushälften entstehen. Dabei sind zwei Vollgeschosse mit einem Staffelgeschoss mit einer Höhe bis zu zehn Metern angedacht. Dabei wird es lediglich zwölf Stellplätze entlang der öffentlichen Erschließungsstraßen geben, sodass die Bauwilligen sich auf ihren eigenen Grundstücken um ausreichend Pkw-Parkmöglichkeiten in Garagen, Carports oder auf Abstellflächen kümmern müssen.
Bei der Vermarktung der Flächen wird im kommenden Jahr die HEG die Federführung übernehmen. Jörg Germer, kaufmännischer Vorstand beim Wirtschaftsbetrieb Hagen, geht davon aus, dass damit im Frühjahr 2025 konkret begonnen werden kann. Die weiteren Details werden für Interessenten dann auf der Internetseite der HEG (www.heg-hagen.de) veröffentlicht.