Hagen. Der einzige Interessent für die Immobilie des Arbeitsagentur-Turms ist kein Gewinn für das Hagener Bahnhofsquartier, meint Martin Weiske.
Dass der Turm der Arbeitsagentur jetzt offensichtlich für einen eher symbolischen Preis an eine Berliner Low-Budget-Hotelkette geht, kann Hagen kaum recht sein. Natürlich mag es für solche Übernachtungsangebote einen Bedarf geben. Aber die zentrale City-Lage im Kerngebiet des Bahnhofsviertels – also jener Ort, den die Stadt in den nächsten Jahren mit vielen Millionen Euro aus eigener Tasche und mithilfe von Investoren deutlich aufwerten möchte – scheint hier wenig geeignet. Dieses Quartier braucht Niveau und nicht den nächsten Billig-Krauter.
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Natürlich fehlen der Stadt mal wieder die Mittel, aber auch die Ideen und Konzepte, um sich der maroden Immobilie selbst anzunehmen. Selbst ein Abriss würde Millionen verschlingen. Dabei dürfte das zum Turm gehörige Grundstück in den nächsten Jahren städtebaulich ganz erheblich an Bedeutung gewinnen. Denn wenn die einsturzgefährdete Stahlbeton-Rampe hinter der Arbeitsagentur eines Tages tatsächlich mal abgerissen werden sollte und womöglich auch der „Ebene 2“-Koloss entbehrlich wird, müssen die Verkehre für Autos, Busse und Radfahrer zwischen Altenhagen, City und Hauptbahnhof komplett neu sortiert und strukturiert werden. Eine planerische Mammutaufgabe, bei der das Grundstück an der Körnerstraße plötzlich in den Fokus rückt.
Am Ende gilt wieder einmal das, was die Entwicklung in der Stadt in den vergangenen Jahren immer wieder geprägt hat: Ohne finanzielle Spielräume sinken auch die Gestaltungsmöglichkeiten für eine langfristige städtebauliche Zukunftsentwicklung. Ein permanentes Dilemma, das dem Standort zunehmend schadet.