Hagen. Und wieder brennt ein Vereinsheim in Hagen. Das führt zu einem Großeinsatz für die Feuerwehr. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.
Meterhohe Flammen schlagen in den Nachthimmel: Das Vereinsheim des Hagener Tennisclubs Blau-Gold (400 Mitglieder) ist in der Nacht zum Samstag komplett abgebrannt. Es ist längst nicht der erste Brand dieser Art. Auf dem benachbarten Loheplatz hatte das Vereinsheim von Hagen 11 im Frühjahr 2023 gebrannt. Vor wenigen Wochen stand an gleicher Stelle ein Container in Flammen.
Die Verantwortlichen des Tennisvereins glauben nicht an Zufall. Die Polizei hält sich mit Aussagen zur Brandursache aber noch zurück.
Vereinsheim brennt lichterloh
Als die Einsatzkräfte kurz nach Mitternacht alarmiert wurden, standen das Vereinsheim und angrenzende Nebenräume bereits lichterloh in Flammen.
Das Gebäude war beim Eintreffen der Rettungskräfte leer. Menschen wurden nicht verletzt. Mit massivem Wassereinsatz konnte die Feuerwehr den Brand schnell unter Kontrolle bringen und ein Übergreifen der Flammen auf ein weiteres Gebäude und die Tennishalle verhindern.
Großaufgebot vor Ort
Die Feuerwehr Hagen war mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Berufsfeuerwehr wurde von mehreren Freiwilligen Feuerwehren unterstützt. Die Anwohner wurden über die Warn-App NINA vor Rauch und Geruchsbelästigung gewarnt.
THW reißt die Reste des Gebäudes ab
Kräfte des Technischen Hilfswerks rückten am Morgen an. Da akute Einsturzgefahr bestand, wurden die Überreste des Gebäudes von den Experten abgerissen.
Fotos vom Feuer beim Hagener Tennis-Club Blau-Gold
Warum das Feuer im Tennisclub ausgebrochen ist, ist noch völlig unklar - die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache übernommen.
Ob es einen Zusammenhang mit dem Brand vor zwei Wochen auf dem gegenüberliegenden Fußballplatz gibt - dort brannte ein Lagercontainer - ist unklar. Hier ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung.
Zumindest die Verantwortlichen von Blau-Gold glauben nicht an Zufall. „Ein Mitglied hat gesehen, wie zuerst die Gartenmöbel aus Rattan, die verdeckt unter einem Holzdach auf der Terrasse des Restaurants standen, in Flammen standen. Von dort muss das Feuer auf das Gebäude übergegriffen haben“, erklärt Stephan Becker, Kassierer des Tennis-Clubs, der selbst um 2 Uhr am Morgen per WhatsApp über den Brand informiert worden war. „Das waren erschreckende Bilder. Ein absoluter Schock für uns.“
Clubhaus am Abend noch besucht
Das Clubhaus sei, so Becker, am Vorabend noch bis 23 Uhr besucht gewesen. Gegen 23.45 Uhr hätten die Pächter des Restaurants das Gebäude verlassen.
Gegen 0.15 Uhr habe ein Nachbar noch seine Haustiere vor die Tür gelassen. „Da gab es noch keinen Hinweis auf ein Feuer“, so Becker. Um 0.26 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr ein.
Hoffnung im Verein
Der Vorstand des Vereins hofft nun, dass zumindest der hintere Bereich des Gebäudes noch begehbar ist. „Da lagern Unterlagen, aus denen hervorgeht, welche Mitglieder bereits einen Verzehrvorschuss bezahlt haben und welche nicht“, so Becker, der seit 1975 Mitglied bei Blau-Gold ist und traurig erklärt: „Da hängen schon viele Erinnerungen am Vereinsheim.“
Die weiteren Unterlagen des Clubs lagern glücklicherweise in einem Büro in der benachbarten Halle. Hier gibt es auch weitere Umkleiden, die zunächst genutzt werden könnten. „Allerdings brauchen wir dafür erst einmal wieder Strom“, so Becker, „die komplette Energieversorgung wiederum läuft über das Vereinsheim.“
Spielbetrieb soll im April starten
Ende April startet der normale Spielbetrieb für den Verein. Ob der bis dahin auf der Anlage stattfinden kann, ist völlig offen. „Eventuell können wir mit dem benachbarten Verein Concordia kooperieren“, so Becker. Man verstehe sich gut. Am Dienstag wolle der Vorstand zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenkommen. Danach könne man vielleicht mehr dazu sagen, wie es nun auf der Anlage und in der Halle weitergehen kann.
Ostern 2023 hatte ein Großbrand das ehemalige Vereinsheim von Hagen 11 (mit 850 Mitgliedern übrigens der größte reine Fußballverein in Westfalen) auf dem Loheplatz zerstört. Inzwischen ist Hagen 11 dort nicht mehr beheimatet.