Hagen. Immer wieder kommt es auf Schulklos zu ekelhaften Vorfällen. Eine Hagener Realschule reagierte, dort sollen Schüler Klopapier selbst mitbringen.
Das Toilettenthema an den Hagener Schulen bleibt ein Dauerbrenner - immer wieder kommt es dort zu unschönen und teils ekelhaften Vorfällen. Nachdem zuletzt Schüler der Realschule Halden offenbar die Wände und Decken mit in den Klos durchtränktem Klopapier beklebt hatten, zog die Schule die Reißleine. Wer dort im Neubau zur Jungen-Toilette möchte, soll sein Papier nun selbst mitbringen. Eine Familie hatte sich bei der Redaktion gemeldet und sich fassungslos über die Entscheidung gezeigt. Laut Schulleiterin Ulrike Tollkötter hätte jedoch der überwiegende Teil der Eltern Verständnis für die Entscheidung gezeigt.
Aber auch an anderen Schulen der Stadt gibt es offenbar immer wieder Probleme. Die Stadt erklärt nach den Vorfällen: „Manche Schulen handhaben es, aus pädagogischen Gründen und um eine Verstopfung zu vermeiden, zeitweise so, dass während des Unterrichts die Kinder das Toilettenpapier von der Lehrkraft bekommen. Es handelt sich hier um innere Schulangelegenheiten.“
Der Fachbereich Gebäudewirtschaft könne bestätigen, „dass es häufig vorkommt, dass Toiletten durch Papier oder andere Gegenstände verstopft werden. Da dies in der Regel direkt durch den Objektbetreuer vor Ort behoben wird, können wir die Anzahl dieser Vorfälle nicht beziffern“, so Stadt-Sprecherin Clara Treude.
Keine Reglementierung bei Bestellmengen
Zum Hintergrund: Es erfolgt einmal jährlich für alle städtischen Gebäude eine Bedarfsabfrage aller Hygieneartikel. Daraufhin wird ein entsprechendes Ausschreibungsverfahren durchgeführt und die Artikel nach Bestellung von der Stadt den Schulen bzw. anderen Gebäuden zur Verfügung gestellt.
Im Laufe des Jahres erfolgen diverse Nachbestellungen durch die Objektbetreuer. Eine Reglementierung hinsichtlich der Bestellung zu irgendeinem Hygieneartikel, also auch Klopapier, gebe es nicht, wie zunächst von Eltern nach der Klopapier-Streichung vermutet.