Hagen. Angesichts der prekären Finanzlage in Hagen muss auch die Kultur ihren Beitrag liefern. Selbst die Museen bleiben nicht ausgespart.

Der Blick auf die Entwicklung der Besucherzahlen in den Hagener Museen stimmt nachdenklich: Denn auf lange Sicht wird überdeutlich, dass das ohnehin selten üppige Vor-Corona-Niveau noch längst nicht wieder erreicht werden konnte. Das hat sicherlich viel mit dem Reiz einzelner Expositionen zu tun, gilt aber nicht bloß als ein lokaler Trend.

Ausgerechnet in dieser Flauten-Phase soll jetzt obendrein noch an der Preisschraube gedreht werden: Der Kämmerer möchte künftig immerhin einen Extra-Euro an der Kasse pro Besucher-Ticket liquidieren. Die Politik hätte sich angesichts des eher zahlungskräftigen Publikums sogar zwei Euro bei jedem Billett vorstellen können. Dafür sollte mit Blick auf Bedürftige vor allem die Musikschule von ebenfalls anstehenden Preiserhöhungen befreit bleiben.

Zwei-Euro-Aufschlag abgebogen

Ein Vorschlag, der jetzt jedoch von den Kulturfachleuten ausgebremst wurde: Schließlich entspreche ein Zwei-Euro-Aufschlag einem Anstieg von 29 Prozent (!) – das sei der neuen, künftigen Führung des Kunstquartiers als Einstiegsbürde kaum zuzumuten.

Stattdessen soll künftig an der Musikschule mit mehr Fingerspitzengefühl die Gebührensatzung „angepasst“ werden: So wird der Erwachsenenzuschlag deutlicher angehoben, um die Sozialermäßigung von 75 Prozent belassen zu können. Außerdem wird bei Geschwisterkindern ein 50-Prozent-Rabatt eingeführt, und die Unterrichtsgebühr im Bereich Sonderpädagogik bleibt unangetastet.

Richtig clever und sozial ausgewogen, lobte auch die Politik den ausdifferenzierten Vorschlag des Fachbereichs abseits der Rasenmäher-Arithmetik. Und die künftige Leitung der Hagener Museen wird auch so noch genug zu strampeln haben, um aus den Häusern wieder echte Besuchermagneten zu formen und Zahlen aus besseren Tagen zu erreichen.