Breckerfeld. Mit einer besonderen Aktion setzt Breckerfeld ein Zeichen gegen Rassismus. Was hinter den leuchtenden Herzen steckt.

Der Platz vor der Breckerfelder Kirche ist voll. Er wird beleuchtet, von bunten Neonherzen, die zwischen den Bäumen gespannt wurden. Der Platz ist voll. Voll mit Menschen. Mehr als 500 sind es an diesem Abend in Breckerfeld. Mehr als 500, die ein Zeichen setzen möchten. Ein Zeichen für Frieden und Vielfalt - und gegen Rassismus und Ausgrenzung.

Zahlreiche dieser Friedenskundgebungen und -demonstrationen hat es in den letzten Wochen deutschlandweit gegeben, mit tausenden von Teilnehmern. Zeichen wie diese seien aber „auch in Kleinstädten von immenser Bedeutung“, sagt Bürgermeister André Dahlhaus. „Dabei ist es toll, mit welcher Kreativität und mit welchem Enthusiasmus in den vergangenen Tagen gearbeitet wurde. Eine ganze Stadt war in den letzten Tagen voll von Herzenswünschen, die an vielen Orten ausgelegen haben“, sagte Dahlhaus mit Blick auf die leuchtenden Neonherzen, die von den Breckerfeldern, egal ob klein oder groß, bemalt und beschriftet wurden.

Pfarrerin Christin Hick betonte dazu: „Es war wirklich überwältigend, zu sehen, in welcher Geschwindigkeit die bunten Herzen aufgebraucht waren. Mehrfach mussten wir nachlegen. Dabei ist klar geworden: So viele von uns haben Herzenswünsche für ein Breckerfeld, in dem wir als Bürgerinnen und Bürger einander mit Respekt und auf Augenhöhe begegnen, in dem wir uns einsetzen für ein gutes und liebevolles Miteinander.“

Die Neonherzen wurden in den letzten Tagen von Breckerfeldern beschriftet.
Die Neonherzen wurden in den letzten Tagen von Breckerfeldern beschriftet. © WP | Jens Stubbe

Ostereier mit Botschaft

Ein großes Dankeschön gehe unter anderem an Christin Hick und Eva Koch, die für die evangelische und katholische Kirchengemeinden dieses Projekt initiiert haben. Aber auch all die Menschen, die sich im Hintergrund engagiert haben.

Landwirt Udo Baumeister war einer davon. Er bedruckte spontan zur Osterzeit ca. 400 Eier mit dem Motto „Breckerfeld ist bunt“.

Die Neonherzen wurden über dem Kirchplatz gespannt.
Die Neonherzen wurden über dem Kirchplatz gespannt. © WP | Jens Stubbe

Mit Blick auf die Menge auf dem Kirchplatz betonte Dahlhaus, dass die Resonanz zeige, „was die überwältigende Mehrheit der Menschen hier in Breckerfeld nicht will: Wir wollen keinen Rassismus, wir wollen keinen Antisemitismus, wir wollen keine Queer-Feindlichkeit und wir sind gegen Parteien, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage stellen oder gar zerstören wollen!“

Mehr als 500 Menschen setzten ein Zeichen gegen Rassismus.
Mehr als 500 Menschen setzten ein Zeichen gegen Rassismus. © WP | Jens Stubbe