Breckerfeld. Die Kleinen waren klein, und in der Welt unserer Märklin-Anlage war alles gut. Warum die heile Welt endet.
Wehmut ist dabei. Bei jeder Testrunde auf dem Esstisch, bei jeder Anzeige im Internet, bei jedem Päckchen, das das Haus verlässt.
Wehmut, weil ich den roten Knopf der Steuerung wie das Rädchen in einer Zeitmaschine drehe und zurückdenke an eine Zeit, in der die Kleinen noch klein waren. Wir haben an einem Geburtstag die Schienen zu einem ersten Kreis zusammengesteckt, wir haben Gebäude geklebt, in Kitteln aus Gips Landschaften entstehen lassen. All das auch noch, nachdem die erste Spielekonsole eingezogen war.
Eine eigene Welt
Wir haben uns eine eigene, eine gemeinsame Welt geschaffen. Eine Welt, in der alles gut war. Es war die Welt unserer Modelleisenbahn. Tannenbäume verloren keine Nadeln, es gab keine Wirtschaftskrise und keine AfD. Vor der Kirche heiratete täglich dasselbe Paar. Und die Feuerwehr musste niemals ausrücken.
Dieser Tage bin ich noch mal kurz eingetaucht in diese Welt. Bei Modell Pelzer in Hagen, dem Händler unseres Vertrauens. Edda und Willi Isbruch, die mit ihrem Laden während der Jahrhundertflut abgesoffen waren, haben durchgehalten. Sie sind einer der Letzten ihrer Zunft.
Lok in der Werkstatt
Kostbarkeiten stehen in ihren Vitrinen und Regalen. Willi hat eine Lok für uns repariert, die bald online geht. Als die Ladentür hinter mir zugefallen war, als die Glocke klingelte, war das ein Zeichen dafür, dass alles seine Zeit hat.
Wehmut ist dabei. Die Kleinen sind groß. Was bleibt, ist die Erinnerung an ein Hobby, das Generationen verbinden kann. Ich glaube, einen Waggon werde ich behalten.