Hagen. Die Möbelhaus-Kette aus Österreich will seinen 17 Meter hohen Komplex samt Restaurant 2026 in Hagen eröffnen. So sehen die veränderten Pläne aus:

Neuigkeiten für Haßley: Wenn alles nach Willen des Projektleiters läuft, wird der 15 Meter hohe, leuchtend-rote Stuhl aus beschichtetem Holz 2026 vor dem Gebäudekomplex platziert. Besagter Stuhl, Markenzeichen und Werbeträger des Möbelhaus-Riesen XXXLutz, wird dann schon von weitem auf der Haßleyer Insel zu sehen sein.

Grundstück ist 72.000 Quadratmeter groß

Auf dem 72.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen der Enervie-Zentrale und der Sauerlandlinie will das Unternehmen Lutz mit Stammsitz in Österreich einen dreigeschossigen, 17 Meter hohen Möbel-Vollsortimenter eröffnen. Mit einem integrierten Restaurant mit 165 Sitzplätzen, einem sich über alle drei Etagen erstreckenden Lichthof, mit Panorama-Aufzügen und einem Parkplatz mit 658 Stellplätzen.

Die Ansicht des Architekturbüros zeigt, wie das geplante XXXLutz-Möbelhaus in Hagen aussehen soll.
Die Ansicht des Architekturbüros zeigt, wie das geplante XXXLutz-Möbelhaus in Hagen aussehen soll. © : ©Delta Pods Architects | : ©Delta Pods Architects

Baugenehmigung liegt seit fast dreieinhalb Jahren vor

Die Idee zu dem Neubau ist mehr als 13 Jahre alt, wurde für einige Jahre jedoch in die Warteschleife geschoben, und dann kam Corona. Jetzt will die Möbelkette, die in Deutschland ca. 50 Läden betreibt, aber Vollgas geben. Die Baugenehmigung für das Möbelhaus auf der grünen Wiese liegt den Österreichern seit fast dreieinhalb Jahren vor, vor kurzem habe man allerdings, so erläuterte Projektleiter Ortwin Hofmann jüngst im Rathaus, einen „optimierten Bauantrag, der zur heutigen Marktsituation passt“, eingereicht.

Auf einem 72.000 Quadratmeter großen Grundstück in Hagen-Haßley will das Möbel-Unternehmen XXXLutz ein Vollsortimentshaus eröffnen. Baubeginn soll 2025 sein, der Start ist für 2026 geplant.
Auf einem 72.000 Quadratmeter großen Grundstück in Hagen-Haßley will das Möbel-Unternehmen XXXLutz ein Vollsortimentshaus eröffnen. Baubeginn soll 2025 sein, der Start ist für 2026 geplant. © WP Hagen | Hans Blossey

Jörg Klepper, Vorsitzender des Ausschusses für Stadt- und Wirtschaftsentwicklung, hakte während der Sitzung, in der das veränderte Bauvorhaben präsentiert wurde, nach. „Was haben Sie denn nun konkret verändert?“, forderte Klepper Ortwin Hofmann und seinen Kollegen auf, Tacheles zu sprechen.

Was haben Sie denn nun konkret verändert?
Jörg Klepper

„Die Verkaufsfläche und vor allem die Lagerfläche fallen in der neuen Planung kleiner aus“, teilte Manuel Neyder von „Delta Pods Architects“ (der Architekt und Projektleiter arbeitet seit 14 Jahren für das Unternehmen Lutz) mit. Die Verkaufsfläche liegt jetzt bei „nur noch“ 26.500 Quadratmetern, die Lagerfläche rechnerisch (die Ware kann nach Bedarf gestapelt werden) bei 14.300 Quadratmetern.

Zu dem Möbelhaus auf Haßley wird ein Parkplatz mit 658 Stellplätzen gehören.
Zu dem Möbelhaus auf Haßley wird ein Parkplatz mit 658 Stellplätzen gehören. © ©Delta Pods Architects | ©Delta Pods Architects

Ursprünglich war auch Mitnahmemarkt geplant

Warum abgespeckt wurde? Ursprünglich sollten auf Haßley ein Möbelhaus sowie ein Mitnahmemarkt (Mömax) realisiert werden. Mömax-Kunden sind erfahrungsgemäß allerdings eher auf junges, trendiges und kostengünstiges Wohnen ausgerichtet, „und da es in Hagen-Vorhalle seit Jahren ein Poco-Einrichtungshaus gibt, das in diese Richtung geht, haben wir uns entschieden, lediglich ein reines Vollsortimentshaus zu eröffnen“, so Hofmann. Und weiter: „Die Kundinnen und Kunden werden bei uns aber alles finden; wir bieten eine enorme Auswahl aus den Bereichen Wohnen, Inneneinrichtung und Haushalt in verschiedenen Stilen und Preislagen an.“

350 Möbelhäuser in Europa

„Lutz Möbel“ wurde 1945 im oberösterreichischen Haag gegründet. 1990 wurde das erste Möbelhaus in Deutschland (Braunschweig) eröffnet. Die Deutschland-Zentrale befindet sich in Würzburg. Die Möbelhaus-Kette ist in 13 europäischen Ländern mit insgesamt 350 Einrichtungshäusern vertreten.

Und wie bewertet der Projektleiter die hiesige Marktsituation? „In Hagen rechnet sich ein weiteres Möbelhaus, es ist genug Kaufkraft in Hagen.“

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Einen genauen Eröffnungstermin kann und will Hofmann nicht nennen, nur so viel: „Einige Nachforderungen der Stadt haben wir erfüllt und offene Punkte abgearbeitet. Wenn uns hoffentlich bald alle Genehmigungen vorliegen, werden wir zügig mit den Bauarbeiten beginnen.“

Kein Generalunternehmer

Die Baumaßnahme müsse ausgeschrieben werden, „wir haben keinen Generalunternehmer, sondern suchen die einzelnen Gewerke selbst aus“, unterstreicht Ortwin Hofmann. Natürlich nähme die Vergabe der Tätigkeiten eine gewisse Zeit in Anspruch, räumt Kollege Manuel Neyder ein, aber wenn alles glattliefe, könne 2025 Baubeginn sein. „Die Bau-Dauer liegt bei über einem Jahr. Demzufolge könnte die Eröffnung irgendwann 2026 sein“, so Projektleiter Hofmann.

(Klein)-Möbelhäuser in Hagen

Weitere Möbelgeschäfte bzw. Kleinmöbel-/Wohnaccessoire-Läden gibt es in Hagen zum Beispiel an der Bechelte Straße 34 in Eckesey; dort befindet sich „JYSK“. Einen weiteren „JYSK“-Shop findet man in Haspe an der Enneperstraße 114–118. Ferner gibt es „Wohnaccessoires Depot“ in der Hohenzollernstraße 2, das Möbelgeschäft „Krebeck“ in der Goldbergstraße 7, den „Poco Einrichtungsmarkt“ Am Ringofen 1 in Vorhalle sowie die „Kleine Wohnwelt“ und „Tema Polster“ in der Feldmühlenstraße 23 im Lennetal.

80 bis 100 Vollzeitarbeitskräfte

Nach jetzigem Stand werden in dem neuen Möbelhaus 80 bis 100 Vollzeitarbeitskräfte, außerdem Azubis und etliche Aushilfen beschäftigt. An kundenfrequenzstarken Tagen soll die Lkw-Anlieferung auf 7 bis 10 Uhr beschränkt werden, um Kundenfahrzeugen „nicht ins Gehege zu kommen“.

Der Gebäudekomplex wird aus einem Stahl-Skelett bestehen.
Der Gebäudekomplex wird aus einem Stahl-Skelett bestehen. © : ©Delta Pods Architects | : ©Delta Pods Architects

Das Gebäude besteht aus einem Stahl-Skelett mit „Sandwich-Fassade“, erhält ein Foliendach sowie eine Photovoltaikanlage. „Durch eine elektrische Wärmepumpe werden wir den Energiebedarf, den wir am Standort haben, decken“, versichert Hofmann. Die Errichtung des XXXLutz-Möbelhauses in Hagen habe keinen Einfluss auf die Häuser in Lüdenscheid und Iserlohn, „die laufen wie bisher weiter“.