Hagen-Boelerheide. Zwei Wochen, nachdem Wände und Fenster mit Hakenkreuzen und Botschaften beschmiert wurden, ist nicht alles beseitigt. Wie geht es weiter?
Zahlreiche Hakenkreuze und Schriftzüge mit antisemitischem und fremdenfeindlichem Inhalt wurden vor gut zwei Wochen an die Fassade, die Verglasung sowie auf den Boden vor der Heinrich-Heine-Realschule und der benachbarten Geschwister-Scholl-Hauptschule geschmiert. Die Polizei hat mittlerweile eine 15-Jährige als mögliche Täterin ausgemacht und sie bei einem Vandalismus-Versuch auf dem Schulgelände erwischt. Weil sich Hinweise auf eine psychische Erkrankung ergaben, wurde das Mädchen in eine entsprechende Einrichtung eingewiesen. „Hinweise auf eine politische Gesinnung haben wir nicht“, so Polizei-Sprecherin Ramona Arnhold.
Der Staatsschutz, der unmittelbar nach Auftauchen der Schmierereien eingeschaltet wurde, nehme jeden Fall ernst und prüfe natürlich, ob eine politische Motivation oder Gesinnung vorliege, erklärt die Sprecherin. Auch die Stadt Hagen behandele Fälle wie diesen mit hoher Priorität - wenngleich diverse Schmierereien - zum Ärger einiger Eltern - noch bis Mitte der Woche auf den Scheiben oder Wänden zu sehen waren.
Stadt-Sprecherin Clara Treude erklärt dazu: „Die Schmierereien auf den Scheiben der Realschule sind vom Staatsschutz nicht mit höchster Priorität hinsichtlich des Entfernens belegt worden. Es handelt sich hierbei um diverse „Achten“ auf einer Fensterscheibe und „welcome to hell“ auf einer Türscheibe. Vor rund zwei Wochen sind die Scheiben, welche durch den Staatsschutz mit Dringlichkeit benannt wurden, durch eine Fachfirma gereinigt worden.“
Reinigungsdienst will jetzt die Reste entfernen
Bedingt durch Termindruck und den Frost habe die Glasreinigungsfirma dann erst in dieser Woche die Arbeit an der Schule wieder aufgenommen und am Mittwoch alle Glasreinigungsarbeiten zu Ende geführt. Eventuell noch verbliebene rechte Schmierereien sollen ebenfalls kurzfristig entfernt werden. „Die Rufbereitschaft des Fachbereichs Gebäudewirtschaft und der dortige Hausmeister haben bereits unmittelbar nach Entdeckung erste Maßnahmen ergriffen, um sie zu beseitigen oder dort, wo es nicht möglich war, die ausländerfeindlichen Schmierereien überstrichen“, erklärt Clara Treude weiter.
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Bei dem Hakenkreuz, das nun an der Hauptschule aufgetaucht ist, müsse es sich um eine mehrere Jahre alte Schmiererei an der Fassade handeln, „die sich nicht entfernen ließ, sondern übermalt werden musste. Die Übermalung ist durch den Regen ausgewaschen. Der zuständige Hausmeister hat sich bereits gekümmert und das Hakenkreuz unkenntlich gemacht“, so Treude.
In den letzten Jahren sei es vereinzelt (circa fünfmal pro Jahr) zu derartigen Vorfällen gekommen. „Graffitis oder ähnliche Schmierereien, die einen rechtsradikalen/ausländerfeindlichen Charakter haben, werden kurzfristig beseitigt - in diesem Fall noch an dem Tag, an dem sie entdeckt wurden, nach den zur Verfügung stehen Möglichkeiten entfernt oder zumindest unkenntlich gemacht.“ Außerdem werde in jedem Fall, so auch in diesem, umgehend der Staatsschutz von der Stadt eingeschaltet.