Haspe. Bis auf kleine Unterschiede ähneln sich zwei Gebäude an einer Hasper Ecke wie Spiegelbilder. Das ist ihre Geschichte:

Es sind Häuser mit einer besonderen Geschichte. Und diese besondere Geschichte soll fortbestehen. Fortbestehen durch eine besondere Sanierung, von der die Stadt Hagen nun vermelden kann - sie ist geglückt: Und zwar pünktlich zum 20-jährigen Bestehen des Denkmalschutzes der markanten Gebäude. Es geht um die Immobilien an der Ecke Hestertstraße 2 und Romachstraße 25 in Haspe. Dort wurden inzwischen die Arbeiten an der Fassade erfolgreich abgeschlossen.

An der Fassade finden sich Jugendstilornamente, schöne Details, Zierfachwerk. Zwei Fachreliefs, je Haus den unteren Erker abschließend, verzieren sie zusätzlich. „Typisch für die Gründerzeit - die Häuser sind Baukultur par excellence und prägen das Stadtbild“, gibt Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff Einblicke.

Seit 20 Jahren stehen die markanten Gebäude an der Ecke Hestertstraße 2 und Romachstraße 25 in Haspe unter Denkmalschutz. Die Fassaden wurden erneuert.
Seit 20 Jahren stehen die markanten Gebäude an der Ecke Hestertstraße 2 und Romachstraße 25 in Haspe unter Denkmalschutz. Die Fassaden wurden erneuert. © WP | Michael Kleinrensing

Das Wohn- und Geschäftshaus an der Hestertstraße 2 wurde um 1906 vom Hasper Architekten Franz Tölle im Auftrag des Bäckermeisters Caspar Thurn errichtet. „Er war ein frischer Hasper Architekt, der später für das Quartier sehr bedeutsam wurde“, erklärt Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff den Hintergrund. „Er hat für den Hasper Spar- und Bauverein zahlreiche für das Quartier bedeutende Projekte umgesetzt, dieses Ensemble war sein Erstlingswerk“, so Eckhoff.

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Die wesentlichen Elemente sind bis heute erhalten. „Gemeinsam mit dem Haus an der Romachstraße 25 bildet es die Eckbebauung der Straßenkreuzung“, so die Stadt. „Bis auf kleinere Variationen ähneln sich beide Gebäude wie Spiegelbilder.“

Bis auf kleinere Variationen ähneln sich beide Gebäude wie Spiegelbilder.
Stadt Hagen - zu den beiden Häusern in Haspe

Zum Anlass des 20-jährigen Denkmalschutzes bekam Eigentümer Dr. Holger Thurn nun die Denkmalurkunden und die Denkmalplaketten überreicht. Die Vertreterinnen der Unteren Denkmalbehörde der Stadt, Mirjam Kötter und Ann-Kathrin Kleine, überreichten die Urkunden. Die Denkmalplaketten ließ der Besitzer bei dieser Gelegenheit gleich auch an beiden Gebäuden anbringen.

Texttafeln an vielen historischen Gebäuden

Die Auszeichnung eines Baudenkmals mit einer Denkmalplakette sei, so die Stadt, eine repräsentative Kennzeichnung von Denkmälern und könne freiwillig von der Eigentümerin oder dem Eigentümer bei der Denkmalbehörde angefragt werden. In Deutschland ist auf den Denkmalplaketten das jeweilige Landeswappen zu sehen.

Ebenfalls angebracht wurde eine Tafel, die Holger Thurn und der Hagener Heimatbund gemeinsam entwickelt haben. „Die Tafel bietet Interessierten zusätzliche Informationen über die Geschichte der Häuser. Die oft mit einer historischen Aufnahme des jeweiligen Objektes verbundenen Texttafeln gibt es inzwischen an vielen historischen Gebäuden, Plätzen und Denkmälern im gesamten Stadtgebiet“, heißt es dazu.

Am Haus wurde jetzt eine Denkmalplakette angebracht.
Am Haus wurde jetzt eine Denkmalplakette angebracht. © WP | Michael Kleinrensing
Bereits im Sommer 2021 begann die Abstimmung zur Fassadensanierung in Haspe.
Bereits im Sommer 2021 begann die Abstimmung zur Fassadensanierung in Haspe. © WP | Michael Kleinrensing

Abstimmungen starten vor zwei Jahren

Bereits im Sommer 2021 begann die Abstimmung zwischen Holger Thurn und der Unteren Denkmalbehörde. Die straßenseitigen Fassaden seiner Häuser waren in die Jahre gekommen, die Farbe blätterte ab und eine starke Rissbildung bereitete dem Eigentümer Sorgen. Er beantragte die denkmalrechtliche Erlaubnis zur Sanierung und Fördermittel aus dem Denkmalförderprogramm des Landes.

Zur Erklärung: Aus diesem Förderprogramm stehen der Stadt Hagen in der Regel jährlich Pauschalmittel zur Verfügung, aus denen Denkmaleigentümerinnen und -eigentümer in Verbindung mit der notwendigen Erlaubnis einen Zuschuss erhalten können. Nach der Antragstellung folgte eine intensive Phase der Planung und Abstimmung, in der Untersuchungen durchgeführt und das passende Material gefunden werden mussten.

Gute Zusammenarbeit zwischen Behörden

Auch die Witterung, der Zustand der Fassade unter der alten Farbe und die Ursache der Risse spielten eine Rolle. Durch die gute Zusammenarbeit zwischen der Hagener Denkmalbehörde, dem Eigentümer, dem Stuckgeschäft Jürgen Pommert aus Gevelsberg und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster ist aus Sicht der Beteiligten ein gelungenes Ergebnis entstanden.

Das betont auch Heimatpfleger Michael Eckhoff: „Man sieht, dass der Eigentümer über all die Jahre bemüht war, alles zu pflegen und instand zu halten. Ein schönes Hasper Beispiel.“