Hagen-Mitte. Knapp vier Millionen Euro mehr muss die Stadt Hagen für eine neue Kita bezahlen. Was geplant ist und warum das Projekt teurer wird:
Für die geplante Kita in der Prentzelstraße muss die Stadt nun noch tiefer in die Tasche greifen: Bereits Anfang des Jahres rechnete man im Rathaus mit Mehrkosten von gut 2,5 Millionen Euro für die Einrichtung, die gemeinsam mit weiteren Verwaltungsbüros in der einstigen Polizeiwache neben dem Schumacher-Museum untergebracht werden soll. Aber auch mit dieser Summe wird man jetzt offenbar nicht mehr hinkommen: Der Kosten-Nachschlag hat sich in der Zwischenzeit auf 3,9 Millionen Euro erhöht. In Summe soll das ganze Projekt nun 9,77 statt geplanter 5,1 Millionen Euro kosten. Nur ein Bruchteil (945.000 Euro) kann über Fördermittel gedeckt werden.
Zum Hintergrund: Die ursprünglichen Pläne der Stadt Hagen sahen vor, die vier Etagen mit einer Gesamtfläche von 2100 Quadratmetern für eine dreigruppige Kita für 75 Kinder sowie ein sogenanntes „Servicezentrum für frühkindliche Bildung, Betreuung und Inklusion in der Kindertagesbetreuung“ zu nutzen. Mittlerweile sollen auch das Dachgeschoss und Kellerräume angefasst werden.
Tragwerk muss ertüchtigt werden
Im Dachgeschoss sowie im Keller sollen technische Einrichtungen wie eine Energiezentrale und ein Kaltwasserspeicher eingebaut werden. Dazu muss, so der letzte Stand, auch in die Dachkonstruktion eingegriffen werden, um dort Technik als auch Amtsstuben nebeneinander unterbringen zu können. Für die Energiezentrale ist wiederum das Kellergeschoss vorbehalten.
„Da es sich bei dem Bauvorhaben um den Umbau eines Bestandsgebäudes handelt, wurden im Zuge der Entwurfsplanung mithilfe von Materialproben zahlreiche Tragwerksanalysen durchgeführt, welche die Notwendigkeit bisher nicht absehbarer Tragwerksertüchtigungen deutlich machten“, erklärt die Stadt die gestiegenen Kosten. Die Tragfähigkeit der Decken sei begrenzt - daher müsse man jetzt zum einen mit leichteren, gleichzeitig aber auch teureren Aufbauten planen.
Erst nicht vorgesehen: Küchenausstattung und Aufzug
Hinzu kämen zunächst nicht vorgesehene Maßnahmen wie ein zusätzlicher Aufzug zur barrierefreien Erschließung, Einbaumöbel, Podestkonstruktionen und eine Küchenausstattung, heißt es. Auch die Maßnahmen zur Unterbringung der Kühltechnik für das Museum würden deutlich umfangreicher ausfallen, als gedacht: „Erhöhte Schallschutzmaßnahmen für die Kühlgeräte auf dem Dach, Photovoltaik, Schachtbauten und Technikzonen, Einbringschächte und Leitungsgräben im Außenbereich sind hier für weitere Kosten verantwortlich“, so die Erklärung.
Trotz der Kostensteigerungen, so zumindest argumentieren die Experten der Stadtverwaltung, sei mit dem Umbau des Bestandsgebäudes verglichen mit einem Neubau kein wirtschaftlicher Nachteil zu erwarten und eine Weiternutzung „in jedem Fall zu empfehlen“. Der Rat hat bereits einstimmig zugestimmt. Wann die Kita öffnen soll, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen.