Hagen/Hohenlimburg. Auch am 2. Weihnachtsfeiertag führen Bäche und Flüsse in Hagen noch viel Wasser. Die Feuerwehr Hagen beobachtet die Lage:
Kurz vor Weihnachten rauscht die Lenne bedrohlich laut und nur ein paar Zentimeter unter der Brückenkante hinweg. Die Pegel der Flüsse sind durch die starken Regenfälle der letzten Tage in Hagen bedrohlich angestiegen, auf den ersten Blick sieht es aus, als trennten sie an einigen Stellen nur ein paar Zentimeter vom Überlaufen.
Update, 26. Dezember, 10 Uhr: „Die Pegel der Flüsse fallen langsam wieder“, kann Hochwasser-Experte Michael Funke am Dienstag vermelden. Die Bäche im Stadtgebiet führten allerdings immer noch viel Wasser „und werden durch die Untere Wasserbehörde und durch die Feuerwehr im Auge behalten. Ansonsten entspannt sich die Lage langsam“, so Funke.
Die Lage am 23., 24. und 25. Dezember: An Heiligabend sinken die Pegelstände ganz leicht. Die Feuerwehr hat zunächst keine weiteren Einsätze mehr. Auch am ersten Weihnachtsfeiertag hat sich die Lage leicht entspannt. „Die Pegel sind leicht fallend. Da der Deutsche Wetterdienst weitere Niederschläge angesagt hat, beobachten wir sehr engmaschig die Wetterentwicklung und die Pegel. An den Bächen werden die Einlaufstellen und Rechen kontrolliert, wir sind im Austausch mit der Unteren Wasserbehörde und LANUV“, so Hochwasser-Experte Michael Funke von der Feuerwehr.
Vom Lagedienst der Feuerwehr hatte es schon am späten Samstagabend (22.30 Uhr) geheißen: „Der hydrologische Dienst des Landesamtes hat uns informiert, dass der Scheitelpunkt der Flüsse gegen 21 Uhr erreicht wurde, sodass die Pegel-Tendenz aktuell wieder leicht sinkend ist“, so ein diensthabender Kollege. „Aktuell besteht also keine akute Gefahr, dass die Flüsse übertreten.“
Starke Regenfälle für die nächsten Tage angekündigt
Dennoch sei weiterhin Vorsicht geboten. Vor allem, weil weitere Regenfälle angekündigt sind. „Man kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau abschätzen, wie es sich entwickeln wird. Die Lenne beispielsweise hat aber durch ihre Renaturierung bessere Möglichkeiten, sich auszubreiten“, so der Lagedienst am Samstag.
Es gab auch eine Warnung in der Warnapp Nina: Weiterhin gilt eine amtliche Unwetterwarnung sowie eine Warnung vor ergiebigem Dauerregen. Zudem bestehe auch weiter Hochwassergefahr.
Am Samstagabend (20 Uhr) wurde beispielsweise in Eckesey an der Volme ein Pegelstand von 251 Zentimetern gemessen, die Meldegrenze für Hochwassergefahr liegt bei 220 Zentimetern. In Altena, dort wird der Pegelstand der Lenne dokumentiert, hat der Wert bereits die 300er-Marke überschritten: Gegen 20 Uhr wurden dort 324 Zentimeter gemessen, die Meldegrenze liegt bei 190.
Häuser geflutet - Feuerwehr in der Nacht im Großeinsatz
In der Nacht zu Samstag war es zu einem Großeinsatz der Feuerwehr gekommen, weil ein Löschteich in Hohenlimburg übergetreten war und einige Straßen geflutet hatte. Auch Häuser waren betroffen. Die Feuerwehr baute unter anderem mit Sandsäcken Sperren auf, um die Wohnhäuser in der Nahmer zu schützen und spülte Geröll von den Straßen. Man sei besser auf derartige Ereignisse vorbereitet und könne dementsprechend schnell reagieren, sagte Michael Funke, Hochwasser-Experte bei der Feuerwehr Hagen.
Die Feuerwehr behält die Lage stetig im Blick und überwacht parallel die Pegelstände der Flüsse, um rechtzeitig reagieren zu können.