Hagen. 107 Städte machen es schon - jetzt ist auch Hagen dabei, wenn es darum geht, Zuwanderern per App den Weg in die Stadtgesellschaft zu ebnen.
Es ist ein wichtiger Schritt, wenn es um das Thema Integration und Digitalisierung in der Stadt Hagen geht. Denn ab sofort unterstützt eine App die Integration von Zugewanderten in Hagen. Die neue „Integreat“-App bietet eine schnell zugängliche und unkomplizierte Übersicht über die Angebote in der Stadt und soll so neu zugezogenen Menschen das Ankommen in Hagen erleichtern.
„Es geht darum, einen guten Zugang zur Zielgruppe zu bekommen und ein niederschwelliges Angebot zu machen. Eine App ist für uns ein kluger Weg, denn mit Smartphones sind in der Regel alle gut versorgt“, so Oberbürgermeister Erik O. Schulz. Eine der größten Herausforderungen beim Thema Integration sei die Sprachbarriere, ergänzt der OB.
Die App umfasse bisher insgesamt zwölf Sprachen, darunter unter anderem arabisch, bulgarisch, russisch, ukrainisch oder auch kurdisch. Die „Integreat“-App bündelt die verschiedensten Angebote und Anlaufstellen in der Stadt - von Informationen über die Kinderbetreuung und das Schulsystem über Freizeitmöglichkeiten, das Ehrenamt, den ÖPNV bis hin zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Darüber hinaus beinhalte das Angebot alle wichtigen Kontaktdaten der unterschiedlichen Behörden und Beratungsstellen und die entsprechenden Links.
107 Kommunen nutzen die App
„Die App ist eine wichtige Unterstützung der Integrationsbemühungen in unserer Stadt. Wir haben hier eng mit allen Akteuren im Bereich Integrationsarbeit zusammengearbeitet, darunter unter anderem die Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände und dem Integrationsrat“, ergänzt Natalia Keller, Leiterin des Fachbereichs Integration, Zuwanderung und Wohnraumsicherung der Stadt Hagen. Gepflegt werden die Texte auch weiterhin dezentral, das heißt, externe Anbieter wie Jobcenter, AWO, Caritas oder Diakonie halten ihre Inhalte eigenständig aktuell.
Entwickelt wurde die App vor acht Jahren vom Integrationsverein „Tür an Tür“ der Technischen Universität München und dem Sozialreferat der Stadt Augsburg. Mittlerweile nutzen mehr als 107 Städte die App. Die Kommunen arbeiten dabei zusammen und tauschen sich untereinander aus.
Instrument der Fachkräfteanwerbung
„Es ist toll, dass Hagen nun auch ein Teil dieses Integreat-Netzwerkes ist. Denn die App ist nur die Spitze des Eisbergs, es geht auch darum, die digitale Präsenz der Stadt weiter auszubauen“, so Michael Mittag vom Verein „Tür an Tür“. Die Integreat-App leiste so auch einen wichtigen Beitrag zum Thema Fachkräfteanwerbung aus dem Ausland. „Durch dieses digitale Angebot erhalten Fachkräfte aus dem Ausland schon vorab in ihrer Sprache alle wichtigen Informationen, die sie benötigen“, erklärt Daniel Kehne, Projektkoordinator. Das Engagement aller Beteiligten in Hagen sei von Anfang sehr groß gewesen, berichtet Michael Mittag. Jetzt gehe es darum die App zu bewerben und möglichst viele Betroffene zu erreichen.
Übrigens: Die App funktioniert sowohl auf Android- als auch auf Apple-Geräten und kann in den gängigen App-Stores auf das Smartphone oder Tablet heruntergeladen werden. Gefördert wurde die Anschaffung der App durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.