Breckerfeld. Sie werden feiern - und wie. Nach dem geplatzten Hansetag nimmt die Stadt Breckerfeld nun Anlauf zu einem Stadtfest. Was geplant ist:
In Breckerfeld haben sie langen Atem. Tim Buck, in der Hansestadt zuständig fürs Stadtmarketing, muss lachen, wenn er von der Geduld der Breckerfelder berichtet. Es geht um das Jahr 2046, wenn sich Buck selbst schon auf die Rente zubewegt. Da wird Breckerfeld 650 Jahre alt. „Da haben wir schon mal den Hansetag gebucht“, sagt er. Er muss wieder lachen. Dabei ist das kein Witz. Und auch kein Witz ist, dass sich die Breckerfelder am 22. Juni 2024 nichts vornehmen und am besten keinen Urlaub buchen sollten. Denn da wird Stadtfest sein.
Corona zerstörte den Hansetag
Dieses Stadtfest wollten sie in Breckerfeld eigentlich zum Hansetag wieder aufleben lassen. Nein, nicht 2046, sondern 2021. Die meisten Leser dieser Zeilen werden ihre ganz eigenen negativen Gedanken an diese Zeit haben, als die Pandemie alles zertrampelte, was Menschen aufbauten. So auch den eigentlich schon eingestielten Hansetag in Breckerfeld. Das Hochfest für Hansestädte. Quasi, als wenn man Ausrichter des WM-Endspiels ist.
Zugegeben: Hätte das geklappt, dann wäre das immer noch sechs Jahre nach dem letzten Stadtfest gewesen. 2015 wurde das in Breckerfeld gefeiert. 2017 hatte man noch mal einen gedanklichen Anlauf unternommen. Zum Luther-Jahr. Das wurde aber auch nichts. „Und in der Zwischenzeit hat die Museumsnacht sich zu einem starken Event mit Stadtfest-Charakter entwickelt“, sagt Tim Buck. Das stimmt. Die Resonanz ist gewaltig, die Atmosphäre wunderschön. Allerdings - kleiner Bogen ins Jahr 2024: nächstes Jahr fällt sie flach.
Tim Buck muss angesichts der vielen Drehungen und Wendungen wieder lachen. Dann sagt er: „Ja, weil wir dann Stadtfest feiern.“ Und zwar am 22. Juni. Früher sagte man „im Kalender anstreichen“, heute „save the date.“ Was auch immer: der Termin steht. Und wie so oft in Breckerfeld ziehen sie alle am gleichen Strang: die Stadt, das Stadtmarketing, die Bürgerstiftung, das Stadtmuseum und der Heimatverein. Am Bühnenprogramm wird noch gearbeitet. Sicher ist aber eins: der Meister wird kommen.
Nicht der FC Bayern - vermutlich mit minimaler Fanschar in Breckerfeld - nein, Guildo Horn. Den hatte der verstorbene Werner Hahn, der seinerzeit mit der Bürgerstiftung hier das Bürgertheater gegründet hatte, nämlich für Breckerfeld klargemacht. Zwar, um beim ausgefallenen Hansetag zu rocken. Doch der Meister hält Wort und wird an einem hoffentlich schönen Sommerabend die Altstadt rocken.
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Bis dahin geht der Fahrplan aber so: Das Stadtmarketing freut sich über formlose Zusagen mit etwaiger Standgröße und wie viele Stromanschlüsse benötigt werden. Das Ganze an stadtmarketing@breckerfeld.de. Tim Buck und seine Mitstreiter würden sie am liebsten alle sehen. Die Gruppen, die Vereine, die Runden, die Einzelkämpfer, die Unternehmen. „Das soll ein Fest sein, bei dem sich alle präsentieren sollen und bei dem das Netzwerk vertieft werden kann, das über das Stadtfest hinausgeht.“ Auch das Engagement von Unternehmen wäre toll, die im Sommer vielleicht noch eine kleine Ausbildungsmesse machen wollen.
„Wir brauchen dieses Fest als dörfliche Stadt“, sagt Buck. Nicht nur für unternehmerische Netzwerke, sondern auch für den Zusammenhalt, die Identität und das Gefühl. Und für einen Tag, an dem nicht der quälende Lasterverkehr die Frankfurter Straße beherrscht, sondern die Kultur, das Vereinsleben und der Dorfspirit. Eingetragen? Pardon: Date gesaved?