Hagen. Frauen und Männer, die bei der Freiwilligen Feuerwehr in Hagen eine Funktion haben, sollen eine Aufwandsentschädigung bekommen. Die Hintergründe.

Es gibt Geld. Zumindest ein bisschen. Nicht für alle. Aber doch für einige. Und zwar für all jene bei der Freiwilligen Feuerwehr in Hagen, die Verantwortung übernehmen, eine Funktion haben, ehrenamtlich noch mehr Zeit als ihre Kameraden opfern und Kosten bislang nur erstattet bekamen, wenn sie in einem aufwändigen Verfahren Anträge dafür einreichten.

Das soll nun anders, besser werden. Weshalb der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Hagen eine Vorlage beschlossen hat, die einen sperrigen Namen trägt: „Satzung über den Ersatz des Verdienstausfalls und die Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Angehörige der Feuerwehr Hagen.“ Darin ist unter anderem festgeschrieben, dass ehrenamtliche Feuerwehrleute einen Anspruch auf Kostenerstattung haben, falls ihnen diese im Rahmen ihres Ehrenamts entstehen. Das kann für all jene, die „über das übliche Maß hinaus Feuerwehrdienst leisten“, nun über eine Pauschale abgegolten werden.

Arbeitsbelastung gestiegen

Diverse Entwicklungen hätten, so heißt es in der Vorlage sinngemäß, zuletzt dazu geführt, dass Arbeitsbelastung auf Aufwand kontinuierlich gestiegen seien: „Dieser Einsatz soll durch die vorliegende Satzung honoriert werden.“

Vergleichbar ist zumindest die Art der Aufwendung für das Ehrenamt mit dem der ebenfalls ehrenamtlich tätigen Kommunalpolitiker. Wenngleich auch aus der Vorlage hervorgeht, dass die Sätze für die Funktionsträger in den freiwilligen Einheiten weit unterhalb dessen liegen, was beispielsweise ein Mitglied im Stadtrat bekommt. So liegen die Zahlungen für die fünf Verbandsführer und 23 Löschgruppenführer mit 53,55 Euro pro Monat lediglich bei zehn Prozent dessen, was ein Ratsmitglied erhält. Sämtliche Zahlungen, so kalkuliert die Stadt, schlagen jährlich mit 32.758 Euro zu buche. Pro Jahr steigen die Zuwendungen automatisch um zwei Prozent.

Seit 150 Jahren engagieren sich Kameradinnen und Kameraden ehrenamtlich, ohne etwas dafür zu bekommen. Viele haben das auch nie gewollt. Jetzt ist die Zeit, zumindest mal klein anzufangen.
Christian Sommer, Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbandes

Stadtfeuerwehrverband unterstützt Regelung

Für den Stadtfeuerwehrverband, in dem sowohl Freiwillige Feuerwehrleute aber auch Berufsfeuerwehrleute organisiert sind, ist die Regelung ein Schritt in die richtige Richtung: „Wir haben das begleitet und befürwortet“, sagt Christian Sommer, Vorsitzender der Organisation. „Seit 150 Jahren engagieren sich Kameradinnen und Kameraden ehrenamtlich, ohne etwas dafür zu bekommen. Viele haben das auch nie gewollt. Jetzt ist die Zeit, zumindest mal klein anzufangen. Viele halten das für den richtigen Weg. Wir werden künftig gucken, was sich daraus entwickeln kann.“