Breckerfeld. Unendliche Wege und Wälder - all das findet man in Breckerfeld-Sonnenschein. Doch wie lebt es sich im Ort, der diesen wunderbaren Namen trägt?
Sonne: Fehlanzeige! Es ist ein nebeliger Morgen in Breckerfeld. Im Hintergrund hört man entfernt das Rauschen und Brummen der Autos auf der Hauptstraße. Eine Abzweigung führt ausgehend von der Hauptstraße direkt zu der kleinen Ortschaft „Sonnenschein“, wo der Wind an diesem Morgen leise durch die Bäume weht. Dort stehen nur wenige Wohnhäuser, in einem davon lebt Markus Eicker mit seiner Familie.
Markus Eicker führt einen Snackautomaten-Betrieb und hat eine Lagerhalle direkt an seinem Haus. Ihm gefalle die Ruhe vor Ort, hier in Sonnenschein, sagt er. Und es stimmt, die Ruhe spürt dort jeder. Eine weitere Anwohnerin treffen wir, während sie mit ihrem Hund Gassi geht. „Wir schätzen die entspannte Umgebung, deswegen wohnen wir hier“, erklärt sie. Die Ortschaft, so zumindest ist es übermittelt, zählt schon seit 1895 zur Stadt Breckerfeld.
Auch Treffpunkt für Jugendliche
Bei schönem Wetter lockt die ländliche Gegend viele Spaziergänger an. Die geteerten und nicht geteerten Wege bieten viele Möglichkeiten für ausgiebige Wanderungen. Doch nicht nur Naturfreunde sind dort gerne unterwegs. Eine Bank, angrenzend an einen kleinen Feldweg, ist neben einem Ort der Ruhe auch ein geschätzter Treffpunkt von Jugendlichen. „Besonders im Sommer hört man laute Musik von der Bank aus kommen“, sagen sowohl die Spaziergängerin als auch Markus Eicker. Beide haben das bereits wiederholt erlebt. Auch das Aussehen der Bank lässt darauf schließen, dass viele Besucher hier schon Platz genommen haben. Der Ausblick auf Breckerfeld ist von hier aus traumhaft - wenn sich nur der Nebel verziehen würde.
Ebenfalls sorgt das angrenzende Erdbeerfeld im Sommer für viel Bewegung in der sonst so friedlichen Gegend. „Wir nehmen das in Kauf, weil wir großen Wert auf die Umgebung legen“, ergänzt die Anwohnerin und lächelt.
Die Ortschaft ist direkt an die Hauptstraße angebunden. Es befindet sich eine Bushaltestelle direkt neben der Weggabelung. „Meine Kinder sind in Hagen zur Schule gegangen, weil das mit dem Bus einfacher zu erreichen war“, sagt Markus Eicker. Die Buslinie 512 fährt ab Sonnenschein bis Dortmund Syburg und beinhaltet wichtige Umsteigepunkte wie den Hagener Hauptbahnhof. Ein Nacht-Bus fährt ebenfalls ab Sonnenschein, über Hagen bis zum Gevelsberger Hauptbahnhof. Die Busanbindung ermöglicht somit auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität einen Besuch in der ländlichen Umgebung. Einem Ort, an dem - wie sich heute zeigt - wahrlich nicht immer nur die Sonne scheint. Trotzdem genießen nicht nur Anwohner die Idylle, sondern auch nicht ortskundige Menschen.
Sonnenschein begeistert auch Bierliebhaber
Nach dem Örtchen ist übrigens auch ein Bier benannt: Die beiden Breckerfelder Marcus Niehaus und Thorsten Hilker brauen seit 2021 aus der Begeisterung heraus ihr eigenes Bier unter der Marke „Breckbräu“. Sie legen dabei Wert darauf, die Region Breckerfeld mit einzubeziehen. Unter anderem durch ihr „Sonnenschein Pils“, ein helles Pils mit einem Karamellaroma, das nach der Ortschaft benannt ist.
Ja, in Sonnenschein scheint an diesem nebeligen Tag nicht die Sonne. Aber der Ort hat auch andere Qualitäten. Eine beliebte Adresse für Jung und Alt könnte man sagen. Wer die Ruhe schätzt, ist hier genau richtig und wird dort auch Gleichgesinnte treffen. Mit etwas Glück und einem Blick auf die Wettervorhersage kann man in Sonnenschein auch dem Sonnenschein begegnen. Und: Wer kann schon sagen, dass er in Sonnenschein wohnt.
