Hagen. Seit 2013 betreibt Dzon Bertram das „Wirtshaus am Bergischen Ring“ in Hagen. Alles über die Neugestaltung der Dart-Kneipe und zum neuen Konzept
Neues aus der Gastronomie in Hagen: Dass sich eine klassische Bierkneipe in der Innenstadt über 40 Jahre hält, klingt wie ein kleines Wunder. Doch es ist möglich, wie man im Fall des Gastrobetriebes am Bergischen Ring 6 sieht. Dort war jahrzehntelang „Haus Husermann“ ansässig; vor zehn Jahren wurde die Kneipe von Dzon (genannt John) Bertram übernommen und heißt seitdem „Wirtshaus am Ring“.
Mit neuem Konzept an den Start
„Seit dem 17. November 2013 wirbel ich nun hier herum“, lächelt der 46-Jährige und ergänzt: „Doch ich feiere derzeit nicht nur zehnjähriges Bestehen. Ich krempele hier auch alles um und gehe mit einem neuen Konzept an den Start.“ Was der Gastronom, der aufgrund seiner Tätigkeiten in etlichen Hagener Pinten und Restaurants in der Volmestadt bekannt wie ein bunter Hund ist, damit meint? „Es wird in der Gastronomie nicht leichter. Das Freizeit- und Ausgehverhalten der Leute hat sich verändert. Um am Ball zu bleiben, muss man sich auch selbst bzw. seinen Laden ändern.“
Konkret: Mitte Januar schließt das „Wirtshaus am Ring“ für zwei Wochen. Die 14 Tage nutzt Dzon Bertram, um den Gastraum neu zu gestalten. Der gebürtige Hagener weiß, dass seine dunkle, rustikal eingerichtete Kneipe längst nicht mehr zeitgemäß ist. „Es wird hier viel heller und transparenter, alles wird freundlicher wirken“, verspricht der Gastronom.
Der bislang wuchtige Tresen wird versetzt und verkleinert, die Gaststätte erhält ein neues Lichtkonzept, einen neuen Anstrich sowie Fußboden, und das derbe Mobiliar verschwindet zugunsten moderner Möbel. Die Gaststätte verfügt (inklusive kleinem Saal) über 50 Sitzplätze, „und 30 Leute finden im Biergarten Platz“, ergänzt der 46-Jährige.
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Apropos Biergarten: „Der wird richtig schön“, schwärmt Dzon Bertram und konkretisiert: „Die Terrasse wird überdacht; dadurch mache ich mich wetterunabhängiger. Ich schaffe neue Gartenmöbel und einen Grill an, denn draußen wird es künftig auch Barbecues geben. Ich hoffe, dass ich mit Grill-Events auch neue Gäste anspreche.“ Überhaupt wolle er mehr auf Events und Entertainment Wert legen, unterstreicht Dzon Bertram, „deshalb kommt auch ein neuer Schriftzug über die Tür“.
„Dzonny’s Wirtshaus am Ring – Dart, Entertainment und Party“
In wenigen Wochen wird über dem rustikalen Eingang „Dzonny’s Wirtshaus am Ring – Dart, Entertainment und Party“ stehen. „Natürlich spielt Dart bei mir auch weiterhin eine große Rolle“, unterstreicht der Wirt, der sich selbst seit Jahren dem Dartsport verschrieben hat. So ist Bertram Liga-Sekretär der Hagner Dart-Liga, „ich betreue hier in der Kneipe neun Mannschaften und insgesamt 64 in der Hagener Liga“.
Dass Dartsport im „Wirtshaus“ großgeschrieben wird, fällt sofort auf. Vier prominent platzierte Dart-Automaten bestimmen die Gaststätte. Er sei in der Hagener Sportlandschaft gut vernetzt, habe viele Handball- und Tischtenniskollegen, „ich war mein ganzes Leben lang im Hagener Sport unterwegs, hab‘ alles außer Fußball gespielt“, schmunzelt Dzon Bertram und hofft, durch die „Verjüngungskur“ seiner Kneipe auch viele Sportler zu locken.
Seit über 25 Jahren ist der eloquente Mann in der Gastronomie tätig, „1997 bin ich im ,Schürzenjäger‘ angefangen, dann hab‘ ich im spanischen In-Restaurant ,La Siesta‘ im Bermuda Dreieck gearbeitet.“ Ab 2004 hat Bertram bei „Herbie“ (Klaus Fritze) in der Sportbar ,Keeper‘ an der Ecke Goldbergstraße gejobbt und diese 2006 schließlich auch übernommen, „später hab‘ ich in der ,Postkutsche‘ und anderen Läden gearbeitet. Es war eine spannende, lebendige Zeit“, blickt der Vater eines Sohnes zurück und ergänzt lächelnd: „Eigentlich müsste mein Job nicht Wirt, sondern Seelsorger und Verkuppler heißen.“
Seit Ende 2013 ist er Pächter des „Wirtshauses am Ring“. „Einige Gäste sprechen noch heute über ,Haus Husermann‘ und dessen Wirt Kurt Findeisen. Kurt hat gemeinsam mit seiner Frau die Gaststätte eine halbe Ewigkeit geführt“, erzählt Dzon Bertram und deutet auf eine alte Schwarz-Weiß-Fotografie, die an der Wand hängt und die damalige Kneipe (vermutlich in den 1980er Jahren) zeigt.
Mit ein bisschen Wehmut in der Stimme spricht Dzon Bertram über die 1990er und 2000er Jahre, „eine glorreiche Zeit. Damals war jeder in Hagen unterwegs, und in den Kneipen und Restaurants wurde ordentlich Geld gelassen“. Im Vergleich dazu blieben heute viele Leute lieber zu Hause, „manchmal wirkt die Stadt abends wie ausgestorben“. Bertram hofft, mit seiner moderner gestalteten Kneipe samt neuem Konzept ein paar Leute mehr in Hagen zum Ausgehen zu animieren. Im Februar öffnet „Dzonny’s Wirtshaus am Ring“ erstmals seine Pforten.
Öffnungszeiten: dienstags bis samstags von 14 Uhr bis open-end.