Breckerfeld. Der EN-Ruhr-Kreis hat vor zwei Monaten ein Fahrverbot für Motorräder beschlossen. Passiert ist bisher nichts. Ein Paradebeispiel für Bürokratie.

Stellen Sie sich vor, sie brauchen ein Schild. Zum Beispiel an der eigenen Klingel. Was machen Sie? Richtig: Sie begeben sich zu einem Schildermacher, lassen eines fertigen und schrauben es an. Vom Entschluss bis zur Umsetzung vergehen vielleicht zwei Stunden.

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Zwei Monate hingegen sind in Breckerfeld ins Land gezogen, seit der EN-Kreis beschlossen hat, dass Motorräder zumindest an den Wochenenden die Prioreier Straße zwischen der Hansestadt und dem Hagener Süden nicht mehr befahren dürfen. Und - wen soll es überraschen - von einem Schild fehlt jede Spur. Ohne Schild kein Verbot.

Ein Wunder: Keine schweren Motorradunfälle

Nun kommt es einem Wunder gleich, dass in den letzten zwei Monaten keine weiteren schweren Motorradunfälle ereignet haben. Vermutlich ist es der schlechten Witterung und der auslaufenden Motorrad-Saison geschuldet.

Was immerhin ein Trost ist, bei dem wir trotzdem wissen: Auch wenn der Entschluss im Frühjahr gefallen wäre - nichts hätte einen Verwaltungsprozess, an dem mehrere Behörden beteiligt sind, beschleunigt. Der Kreis hat beschlossen, dann den Landesbetrieb Straßen NRW angewiesen, tatsächlich zu sperren. Der wiederum hat eigens Schilder bestellt, die nun fertig sein sollen.

Es bleibt ein Rätsel

All das geht natürlich nicht in zwei Stunden. Aber warum es zwei Monate dauern muss, bleibt rätselhaft.