Hagen. In Hagen steigt die Anzahl der Balkonkraftwerke rasant. Was es für Käufer zu beachten gibt und wie schnell sich die Photovoltaikanlagen rechnen.
Es mag ein kleiner Schritt sein. Aber es ist ein Schritt. „Wir alle wissen ja um die Klimakrise“, sagt Peter Scholz aus Hagen. „Ich will zumindest einen ganz kleinen Teil dazu beitragen, die noch abzufedern.“
Der kleine Schritt befindet sich außerhalb der Wohnung. Scholz betreibt ein Balkonkraftwerk, eine kleine Photovoltaikanlage, die über einen ganz normalen Stecker Strom in das Netz einspeist, den die Elektrogeräte direkt verbrauchen können.
Zähler dreht sich langsamer
„Das ist ein gutes Gefühl“, sagt Peter Scholz, „kaum, dass man den Stecker in die Dose gesteckt hat, sieht man, dass sich der Zähler langsamer dreht.“ Und weil er ein Hybridauto fährt, kann er die im Verhältnis zu einem reinen E-Fahrzeug wesentlich kleinere Batterie nun auch noch mit selbst erzeugtem Strom aufladen.
Der Vorteil der Balkonkraftwerke: Ein aufwendiges Genehmigungsverfahren ist nicht erforderlich. „Man muss sie lediglich beim Netzbetreiber und im Markstammdatenregister bei der Bundesnetzagentur anmelden“, erklärt Christopher Kuppig, Vertriebsleiter Privat- und Gewerbekunden.
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„Es ist gerade in der Diskussion, auch dieses Verfahren noch einmal zu vereinfachen.“ Darüber hinaus müsse man einem Vermieter ein Kraftwerk melden. Das Aufstellen und Anschließen der Module dürfe der aber nicht untersagen.
Zahl der Balkonkraftwerke nimmt zu
All das führt dazu, dass die Zahl der kleinen Photovoltaikanlagen in den letzten Monaten rasant zugenommen hat. „Wir selbst haben seit Anfang des Jahres mehrere hundert verlauft“, erklärt Kuppig. Bei 599 Euro liegen die Balkonkraftwerke (die nicht nur auf Balkonen aufgestellt werden) bei der Mark-E – geknüpft an einen Klima-Fair-Tarif mit 200 Euro gefördert werden. Aber: Selbst in Supermärkten werden die kleinen Photovoltaikanlagen mittlerweile angeboten.
Zwischen 10 und 20 Prozent des Stromverbrauchs könne man mit einem Balkonkraftwerk sparen, meint Kuppig. „Wir gehen davon aus, dass sie sich in vier bis fünf Jahren amortisiert haben. Das geht auf jeden Fall schneller als bei einer herkömmlichen PV-Anlage.“ Eine Einspeisevergütung gebe es hingegen nicht.