Hagen. In Google-Rezensionen wird ein schlechtes Urteil über das Hagener Kino „Cinestar“ gefällt. Es landet bundesweit fast auf dem letzten Rang.
Das hätte für unsere Stadt kaum schlechter ausfallen können: Von 1077 bewerteten Kinos in ganz Deutschland hat das Hagener Kino Cinestar auf der Springe den unrühmlichen Platz 1064 belegt. So lautet das Ergebnis eines Kino-Rankings, in dem bundesweit die beliebtesten bzw. unbeliebtesten Filmtheater aufgelistet werden. Das Apollo-Service-Kino in Altena ist mit einer Durchschnittsnote von 4,9 (5 ist die höchste Bewertung) bundesweiter Sieger des Rankings.
Wie die Ergebnisse zustande gekommen sind? Grundlage der Auswertung sind Google-Rezensionen zu Filmtheatern in Deutschland mit mindestens 100 Bewertungen. Für die Besucher scheint sich ein empfehlenswertes Kino demnach besonders durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, freundliches Personal sowie durch bequeme und saubere Sitze auszuzeichnen.
Durchschnittsnote 3,7 für Cinestar in Hagen
Und wie sieht es in puncto Sauberkeit im Hagener Cinestar, das mit einer Durchschnittsnote von 3,7 auf einem abgeschlagenen Platz gelandet ist, aus?
Auf Nachfrage unserer Zeitung betont Kino-Chef Marcel Mumm, dass sein Kino täglich durch eine Reinigungsfirma grundgereinigt und zusätzlich die Säle und das Foyer zwischen den täglichen Vorstellungen von den Mitarbeitern zwischengereinigt würden.
Einige Besucher vermüllen Säle und Foyer
„Zu Stoßzeiten kann es natürlich vereinzelt passieren, dass Verschmutzungen nicht umgehend beseitigt werden können, aber dies ist eher die Ausnahme als die Regel“, ergänzt Mumm und fährt fort: „Hinzu kommt aber leider auch, dass es immer wieder Besucher gibt, die sich rücksichtslos verhalten und wahllos Verpackungen und Lebensmittel achtlos wegwerfen und dabei die Säle und das Foyer vermüllen oder die sanitären Anlagen in einem inakzeptablen Zustand hinterlassen.“
Diese Zustände seien aufgrund der Kürze der Zeitfenster zwischen den Vorstellungen leider nicht immer aufzufangen, „aber wir geben unser Bestes“, versichert der Theaterleiter.
Grundsätzlich blicke er, Mumm, allerdings eher skeptisch auf Rankings dieser Art. Der Kino-Chef: „Jede und jeder von uns vergibt täglich Google-Bewertungen und jedem Verbraucher ist bewusst, dass diese Bewertungen nicht immer einer objektiven Sachlage, sondern häufig der sehr subjektiven Wahrnehmung des Bewertenden entsprechen. Insofern möchte ich die Seriosität dieses Rankings grundsätzlich anzweifeln.“
Retro-Kinos sind beliebt
Aber zurück zum Preis-Leistungs-Verhältnis: Hier schneiden im Ranking hauptsächlich große Multiplex-Kinos schlecht ab, während auf den vorderen Plätzen auffallend viele kleinere Lichtspielhäuser zu finden sind, denen bescheinigt wird, „ein Kino wie früher”, also ein „Retro-Kino“, zu sein.
Der Hagener Cinestar ist ein großes, modernes Multiplexkino mit 2000 Plätzen in acht Sälen und Gastronomieangebot. Zum Preisgefüge im Gastro-Bereich unterstreicht Marcel Mumm: „Bei uns wird kein Fruchtsaft von einer Discountermarke verkauft. Bei uns wird Saft der Marke Granini (0,2l) zum Preis von 4 Euro ausgeschenkt.“ Der Preis für eine Kinokarte variiert zwischen 5,50 Euro (Parkett, montags bis mittwochs, Kinder unter zwölf Jahren) und 11,40 Euro (Loge, donnerstags bis sonntags, Erwachsene).
Kino-Chef Marcel Mumm unterstreicht, dass in jüngster Zeit größere Renovierungen und Modernisierungen in seinem Haus vorgenommen worden seien: „ Wir haben inzwischen 75 Prozent unserer gesamten Sitze ausgetauscht. Außerdem wurde erst vor kurzem ein sechsstelliger Betrag in die neue Klima- und Belüftungsanlage investiert.“