Hagen. Pottpicker heißen die praktischen Müllzangen, die im Park in Hagen-Emst von Bürgern benutzt werden können. Wenn nur die Vollidioten nicht wären.

Es ist einfach nur traurig . . . Gibt es Menschen, die es mögen, wenn Müll in der Landschaft liegt? Wenn Papier durch die Luft fliegt oder Zigarettenkippen auf Parkbänken liegen?

Das kann ich mir nicht vorstellen. Und doch gibt es Vollidioten, die gute Ideen, die helfen sollen, der Vermüllung zumindest ein wenig den Garaus zu machen, torpedieren.

Die Pottpicker-Station im Park in Hagen-Emst: Die Müllzangen wurden zerstört. .
Die Pottpicker-Station im Park in Hagen-Emst: Die Müllzangen wurden zerstört. . © Horst -H. Fichtel | Horst -H. Fichtel

Pottpicker-Zangen als praktische Helfer

Ich rede von Pottpicker-Zangen, die von jedem benutzt werden können, um leere Getränkedosen, Eisverpackungen oder Papierschnipsel „aufzupicken“. Warum die Abfallzangen, die im Emster Park in Hagen zu finden sind, mutwillig zerstört werden?

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Dafür gibt es keinen Grund. Außer, dass die Verursacher ihre überschüssige Energie an dem meiner Meinung nach nützlichem Werkzeug auslassen. Vielleicht haben die Dumpfbacken aber auch einfach nur Langeweile.

Die Pottpicker-Zangen, von denen ich rede, sind in einer Halterung montiert. Wer 50 Cent, einen oder zwei Euro beziehungsweise einen Einkaufschip in einen Schlitz steckt, kann die praktische Zange entnehmen, damit Abfall von einer Wiese oder aus einem Gebüsch aufsammeln und in einem Mülleimer entsorgen. In meinen Augen sinnvoll und einfach.

Präsentierten Mitte September das neue Pottpicker-Angebot, das testweise in Hagen-Emst angeboten wird (von links): Thomas Becker (Wirtschaftsbetrieb Hagen), Pottpicker-Erfinder Daniel Kozik und Detlef Liedtke (Hagener Entsorgungsbetrieb).
Präsentierten Mitte September das neue Pottpicker-Angebot, das testweise in Hagen-Emst angeboten wird (von links): Thomas Becker (Wirtschaftsbetrieb Hagen), Pottpicker-Erfinder Daniel Kozik und Detlef Liedtke (Hagener Entsorgungsbetrieb). © HEB | Niklas Steneberg

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Nach dem Sammeln hängt man die Zange wieder in die Vorrichtung, erhält seine Münze oder seinen Einkaufschip zurück und hat das gute Gefühl, etwas für die Umwelt getan zu haben.

Mit roher Gewalt

Im Emster Park ist es leider nicht das erste Mal, dass die Pottpicker-Zangen mit roher Gewalt umgeknickt oder abgebrochen wurden. Hoffentlich geben sich der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) und der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) den Dummköpfen nicht geschlagen und demontieren die Stationen. Klein beizugeben gegenüber den Vollidioten wäre der falsche Weg.

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Weitere Infos:

Die Vorrichtungen mit integrierter Müllzange wurden vor etwa sechs Wochen (Mitte September) auf Emst platziert und zwar in der Nähe von drei Papierkörben im Fritz-Steinhoff-Park.

Konkret: Am Parkeingang neben der Großturnhalle an der Karl-Ernst-Osthaus-Straße, am Spielplatz in der Mitte des Parks sowie an der Bushaltestelle am Parkeingang an der Cunostraße sind die Stationen zu finden.

Wenn einmal größere Abfälle im Freien herumliegen oder der Papierkorb überfüllt ist, kann dies über einen QR-Code an der Vorrichtung, der zum Mängelmelder der Stadt Hagen führt, gemeldet werden.

Erfunden und entwickelt wurde der Pottpicker übrigens vom Dortmunder Daniel Kozik, der das System bereits in der Nachbarstadt getestet hat.