Der Vorstand der Sparkasse muss eine Strategie entwickeln, sein Handeln den Menschen wieder besser zu erklären, meint Kommentator Martin Weiske.

Es mag wahrlich gute ökonomische Gründe dafür geben, warum die Sparkasse mit Sitz in Hagen so handelt wie sie handelt: Natürlich geht die allgemeine Preisentwicklung auch an der Finanzbranche nicht spurlos vorbei. Aber ein kommunal getragenes Bankhaus muss es sich gefallen lassen, dass sie von den Bürgern und den Mandatsträgern mit besonders kritischen Blicken beäugt und auch bewertet wird. Umso eleganter gilt es, das hauseigene Kommunikationsmanagement zu gestalten.

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Wer sukzessive Filialstandorte schließt, Automatenstandorte ausdünnt oder gar abbaut, seine Kunden in der Schalterhalle der Hauptstelle mit dümmlichen Symbolen ohne zeitliche Perspektiven auf Wartebänke verbannt, muss sich kritische Blicke gefallen lassen. Zugleich erdulden die Anleger bei der Sparkasse eine Zinsvergütung im Schneckentempo, erleben aber turnusmäßige Weiterentwicklungen der Gehälter im fünfköpfigen Vorstandsteam, während im Rahmen der Fusion die Dividendenausschüttung an die Stadtgesellschaft auf ein Minimum schrumpft.

Ungeschickte Kommunikation

Eine wenig rühmliche Gemengelage, die dringend einer smarten Kommunikationsstrategie bedarf. Hier sind weder der Vorstand noch der Verwaltungsrat zuletzt durch besonderes Geschick aufgefallen. Dass inzwischen die Wartezeiten in der Sparkassen-Schalterhalle zu einem Thema des Hagener Rates werden, darf durchaus als bezeichnend und entlarvend gewertet werden. Es wird höchste Zeit, dass die Sparkasse an Volme und Ruhr sich wieder den Bürgern und ihren Interessen zuwendet, denn sie wird letztlich von diesen vielen Kleinsparern getragen.

Im Zusammenhang mit der Preisänderung bei den Girokonten verweist die Sparkasse auf Anfrage der Stadtredaktion darauf, dass man den Kunden ja für Rückfragen zur Verfügung stehe: „Eine darüber hinausgehende Information der Öffentlichkeit ist nicht vorgesehen“, lässt der Vorstand über einen Sprecher mitteilen.