Breckerfeld. Im Sommer 2024 wird es keine Badesaison an der Glörtalsperre in Breckerfeld geben. Das sind die Hintergründe.

Die Sanierung der Glörstraße hinauf zur Glörtalsperre in Breckerfeld verschiebt sich weiter. Und zwar so weit, dass schon jetzt feststeht, dass die Badesaison 2024 im wahrsten Sinne ins Wasser fallen muss. Denn während der Bauarbeiten muss die Zufahrt, die die Parkplätze oberhalb der Staumauer sowie das beliebte Restaurant Haus Glörtal erschließt, komplett gesperrt werden. „Die Bauarbeiten beginnen frühestens im Januar“, so der Breckerfelder Bürgermeister André Dahlhaus. Ursprünglich war geplant, unmittelbar nach den Herbstferien zu beginnen.

Ohne Zuwegung keine Badesaison

Auch Doreen Gössinger, Geschäftsführerin der Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH, an der der Regionalverband Rhein-Ruhr, der Ennepe-Ruhr- und der Märkische Kreis sowie die Kommunen Breckerfeld, Schalksmühle und Halver beteiligt sind, bestätigt: „Es wird 2024 keine Badesaison geben, weil die Zuwegung nicht möglich ist.“

Was das wiederum konkrete bedeutet, ist noch offen. Zu klären ist beispielsweise die Frage, was mit Besuchern ist, die zu Fuß zum Badestrand gelangen und ins Wasser gehen. Offen ist auch noch, ob es Tage geben wird, an denen die DLRG mit Ehrenamtlichen vor Ort sein wird. „Das werden wir in den nächsten Wochen klären“, sagt Gössinger.

Sperrung der Straße zur Glörtalsperre
Sperrung der Straße zur Glörtalsperre © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Sanierung der Mauer wird noch geprüft

Einen Einfluss könnte letztlich haben, ob man die Bauphase auch nutzt, um möglicherweise Wasser abzulassen und auch Ausbesserungsarbeiten an der Mauer vorzunehmen. „Es würde Sinn ergeben, das im einem Rutsch zu erledigen“, sagt Dahlhaus, verweist aber gleichzeitig darauf, dass noch geprüft werden müsse, ob Arbeiten an der Staumauer überhaupt notwendig seien.

Wie lange genau die Arbeiten an der Straße dauern, steht hingegen noch nicht fest. „Bis weit ins Jahr 2024 hinein“, wie Dahlhaus betont. Dass es überhaupt zu einem weiteren Aufschub komme, habe mit einer „extrem komplizierten Baustelle“ zu tun. Zwei Ingenieurbüros seien letztlich beteiligt.

Haus Glörtal zieht bald um

Diese Entscheidung betrifft auch das Haus Glörtal und dessen Inhaber Jochen Bernsdorf. Dieser hatte sich aufgrund der drohenden Straßensperrung bereits eine Alternative für sein Lokal gesucht und war mit dem Hotel zur Post in Schalksmühle auch fündig geworden. Mit der Verschiebung des Baubeginns ändert sich auch das Umzugsdatum für das Haus Glörtal.

Jochen Bernsdorf betreibt das Haus Glörtal in Breckerfeld. Er zieht mit seinem Restaurant in den Gasthof „Zur Post“ in Schalksmühle um.
Jochen Bernsdorf betreibt das Haus Glörtal in Breckerfeld. Er zieht mit seinem Restaurant in den Gasthof „Zur Post“ in Schalksmühle um. © WP | Michael Kleinrensing

So bleibt das Haus Glörtal erst einmal am bekannten Standort geöffnet. „Die Kommunikation mit den Behörden in Bezug auf den Bau läuft nicht optimal“, sagt Inhaber Jochen Bernsdorf. Das Hotel zur Post in Schalksmühle habe er jedoch schon gepachtet. Schließlich sollte das Haus Glörtal nach ursprünglicher Planung dort bereits eingezogen sein.

Erste Veranstaltung im neuen Zuhause

Leer steht jedoch keines der beiden Gebäude. Im Hotel zur Post beherbergt Jochen Bernsdorf Übernachtungsgäste. „Aufgrund mangelnden Personals können wir derzeit kein Frühstück im Hotel zur Post anbieten“, so Bernsdorf. Zum Frühstück müssen die Gäste daher zu benachbarten Gastronomen ausweichen.

Da der ursprüngliche Plan vorsah, das gesamte Personal im Restaurant in Schalksmühle einzusetzen, hatten einige Angestellte einen befristeten Vertrag erhalten. „Jetzt ist die Situation eine andere, wir suchen Kräfte“, sagt Bernsdorf. Er hoffe jedoch bis Ende Oktober eine kleine Karte anbieten zu können. „Das Hotel zur Post scheint durch die Entfernung möglicherweise nicht so attraktiv, aber wir haben gutes Essen und gute Verbindungen aufgrund der Stadtnähe“, sagt der Inhaber. „Dort können wir auch Feste und Feiern ausrichten.“ Eine erste Veranstaltung soll es dort mit dem Auftritt der Leather Brothers am 1. Dezember in dem Saal des Gasthofes geben.

Im Haus Glörtal soll sich viel tun

Sobald das Restaurant komplett nach Schalksmühle umgezogen ist und das Haus Glörtal leer steht, soll die die Zeit für einige Renovierungsarbeiten genutzt werden. Ein Teil des Dachs soll gedämmt werden. Darüber hinaus sollen auf der Terrasse ein Wintergarten entstehen und die Kläranlage erneuert werden. Durch diese Maßnahmen erhofft sich Jochen Bernsdorf nach der Wiedereröffnung an der Glör noch mehr Besucher.