Hagen. Man fährt 40 in der 50er-Zone und wird trotzdem geblitzt. Diesmal aber vom Handyblitzer. Das System soll ausgeweitet werden. Auch nach Hagen?

Der kleine, unscheinbare Blitzer, steht auf einer Brücke und wacht von dort aus über den Verkehr. Er wacht aber nicht darüber, wie schnell die Leute fahren oder ob sie Geschwindigkeiten überschreiten. Vielmehr geht es darum, Handysündern auf die Schliche zu kommen und so Verstöße besser ahnden zu können. Die moderne Überwachungstechnik ist in Rheinland-Pfalz als Pilotversuch gestartet und soll nun, aufgrund des großen Erfolges, auf das gesamte Bundesland ausgeweitet werden.

„Die Nutzung elektronischer Geräte während der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr birgt ein großes Unfallrisiko. Die automatisierte Überwachung von Verkehrsverstößen wie z. B. durch die Monocam kann eine Möglichkeit darstellen, die Verkehrssicherheit zu steigern“, sagt ein Sprecher des NRW-Innenministeriums auf Anfrage der Redaktion. Und: „Die Polizei Nordrhein-Westfalen begrüßt und verfolgt deshalb kontinuierlich die Entwicklung neuer Verkehrsüberwachungstechniken.“

So sieht die Handy-Blitzer-Überwachung in der Praxis aus: An einem Monitor werden die Aufnahmen von der Monocam vergrößert. Sie erwischt etliche Autofahrer am Smartphone
So sieht die Handy-Blitzer-Überwachung in der Praxis aus: An einem Monitor werden die Aufnahmen von der Monocam vergrößert. Sie erwischt etliche Autofahrer am Smartphone © DPA | Harald Tittel

Monocam: Kein konkreter Start-Termin für NRW

Wann eine Ausweitung nach NRW, spezifisch auch Hagen, erfolgen könnte, ist derweil offen. „Es wird in Rheinland-Pfalz mit der nächsten Änderung des Polizei- und Ordnungsgesetzes ein Vorschlag für eine Rechtsgrundlage erarbeitet, die den dauerhaften Einsatz der Monocam ermöglichen soll. Zudem könnten zum dauerhaften Einsatz Anpassungen durch den Bundesgesetzgeber erforderlich sein. Die Polizei Nordrhein-Westfalen steht im Austausch mit der Polizei Rheinland-Pfalz, um die dort gemachten Erfahrungen bewerten zu können“, so der Sprecher des Ministeriums weiter. Daher gebe es keinen konkreten Termin für einen Start in NRW.

+++ Lesen Sie auch: Chili-Wahnsinn: Hot-Chips-Trend schwappt auch nach Hagen +++

So funktioniert die Technik: Die Monocam erkennt im Livestream, wenn ein Autofahrer zu seinem Handy greift. Es wird automatisch ein Foto geknipst – wie bei einem echten Blitzer. Die Bilder werden dann von Polizeibeamten ausgewertet und geprüft.

Auch interessant