Hagen. Atemprobleme und verschwommene Sicht sind mögliche Folgen der „Hot Chips“. Ein Hagener Verkäufer warnt vor dem scharfen Snack.

„Ich verkaufe die Chips nur an Volljährige“, sagt Bülant Elhasoglu vom Markt-Kiosk in Hagen und klappt die rote Verpackung auf, auf der in großen Buchstaben „Hot Chip-Challenge“ steht. Im Deckel der sargförmigen Verpackung steht die Frage „Any last words?“ – also übersetzt: „Irgendwelche letzten Worte?“.

 Verkäufer Bülant Elhasoglu präsentiert die Hot Chips im Markt Kiosk Hagen.
 Verkäufer Bülant Elhasoglu präsentiert die Hot Chips im Markt Kiosk Hagen. © WP | Sara-Isabel Rambau

Der Chip ist einzeln verpackt und wird mit einem Handschuh in der Verpackung geliefert. In der Verpackung wird scherzhaft vor möglichen Folgen gewarnt: Sprachverlust, verschwommene Sicht und Atemprobleme können beim Verzehr dieser so harmlos wirkenden Chips auftreten, die mit der schärfsten Chili der Welt gewürzt sind. Sie sollen einen Scoville-Wert von 1,8 bis 2,2 Millionen haben.

Seit kurzer Zeit findet man die sogenannten „Hot Chips“ in Supermärkten oder vielen Kiosken. Um genau diese Chips aber hat sich ein regelrechter Internettrend bei Jugendlichen entwickelt – und was am Anfang nach einer lustigen Challenge aussieht, kann jedoch schlimme Folgen bergen.

Die Verpackung kommt mit Handschuh und Warnhinweisen.
Die Verpackung kommt mit Handschuh und Warnhinweisen. © WP | Sara-Isabel Rambau

Polizei Dortmund warnt vor dem Verzehr

In Dortmund beispielsweise waren zuletzt bei zwei Jugendlichen gesundheitliche Probleme aufgetreten. Die Dortmunder Polizei hatte daraufhin eindringlich vor dem Verzehr der Chips gewarnt und bat in einer Pressemitteilung „auch Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern darum, Kinder und Jugendliche dafür zu sensibilisieren, dass der Verzehr eines solchen Chips stark gesundheitsgefährdend sein kann“.

Auch in Hagen sind die Chips an mehreren Läden erhältlich. Nicht überall erhält man eine Warnung beim Kauf. Ramaron Ucar setzte im Kiosk am Markt auf „eigenständiges Denken“, als er die roten Päckchen noch im Angebot hatte. Mittlerweile verkauft er sie allerdings nicht mehr. Auch Bülant Elhasoglu warne seine Kunden vor möglichen Folgen. Bis jetzt habe er ungefähr zehn Packungen verkauft. Er selbst habe diese Chips aber noch nicht probiert, sagt er der Redaktion.

Keine Fälle in Hagen bekannt

In Hagen seien zwar noch keine Fälle bekannt, Peter Thiele von der Hagener Feuerwehr warnt dennoch vor der Challenge. Das Capsaicin, welches die Schärfe der Chips verantwortet, könne Allergien verursachen.

Des Weiteren warnt er vor dem Trinken von Wasser nach dem Verzehr, damit die Schärfe nachlässt. „Capsaicin ist fettlöslich, daher empfiehlt es sich anstelle von Wasser, Weißbrot oder Milch zu sich zu nehmen und in schlimmen Fällen den Notruf zu wählen“, appelliert er. Auch bei der Hagener Polizei sind bis jetzt noch keine Vorfälle bekannt, in denen gesundheitliche Probleme bei Jugendlichen aufgetreten sind. Im Krankenhaus gibt es derzeit ebenfalls keine bekannten Fälle.