Hagen/Stockum. Doreen Avci ist in Hagen geboren und hat Musik schon immer geliebt. Sie nimmt allen Mut zusammen und veröffentlicht ihr erstes eigenes Lied.

Es hat Mut gebraucht. Mut, sich dazu zu entscheiden, in eine völlig neue Stadt ins Sauerland zu ziehen. Mut, sich dort hinzusetzen und das zu tun, was man liebt – nämlich Musik machen. Und Musik schreiben: „Meinen ersten eigenen Song habe ich tatsächlich schon geschrieben, als ich 15 Jahre alt war. Musik war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens“, erinnert sich Doreen Avci (29) zurück.

Sie ist in Boelerheide geboren, aufgewachsen, in Hagen zur Schule gegangen und hat noch lange in der Volmestadt gelebt. Dann kam der jobbedingte Umzug mit ihrem Mann ins Sauerland, nach Stockum. Und dann die Entscheidung, dass sie ihren ersten eigenen Song, der Ende dieser Woche erscheinen wird, mit so vielen Menschen wie möglich teilen möchte.

Viel zuhause gesungen

„Früher habe ich Musik eher nur für mich gemacht. Ich hatte mal kleinere Auftritte beim Musical-Chor oder Charity-Events. Aber so richtig auf der Bühne oder vor großem Publikum habe ich noch nicht gesungen“, gibt die Hagenerin Einblicke. Sie singt viel zuhause, bringt sich dort im Jugendalter Gitarrespielen bei. „Als ich meine Ausbildung als Immobilienkauffrau begonnen habe, ist das Musikmachen dann leider ein wenig eingeschlafen“, sagt Doreen Avci.

Doreen Avci spielt Keyboard zuhause. Manchmal kommen ihr hier die Ideen für ein neues Lied, manchmal auch auf einem Spaziergang mit dem Hund,.
Doreen Avci spielt Keyboard zuhause. Manchmal kommen ihr hier die Ideen für ein neues Lied, manchmal auch auf einem Spaziergang mit dem Hund,. © Doreen Avci

Während sie früher vorwiegend gerne englische Musik gehört hat, hat sich ihr Musikgeschmack mit den Jahren verändert. „Ich höre super gerne Deutschpop und schreibe auch alle meine Lieder mittlerweile auf Deutsch. Ich habe das Gefühl, ich kann so meine Gefühle besser ausdrücken.“ Der Umzug ins Sauerland habe ihr dabei geholfen. „Ich kann hier besser schreiben, die Ruhe und Natur inspirieren mich.“

Unterschiedliche Vorstellungen von Liebe

Manchmal kommen die Ideen für einen neuen Liedtext auf einem gemeinsamen Spaziergang mit dem Hund. Manchmal, wenn sie mit Freunden unterwegs ist. Manchmal aber auch, wenn sie zuhause sitzt. „Dann gehe ich schnell rüber und spiele am Keyboard. Manchmal brauche ich nur 15 Minuten für ein neues Lied, manchmal – mit Pausen – aber auch mehrere Tage“, gibt sie Einblicke.

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Seit dem Frühjahr hat sie mehrere Songs zu Papier gebracht. Das Lied, um das es jetzt geht, heißt „Fantasie“. „Es geht um Liebe und darum, dass die Partner unterschiedliche Vorstellungen von Liebe haben. Für den einen bedeutet Liebe eher etwas Materielles, für die andere Person geht es viel mehr um das Zwischenmenschliche – was irgendwann unausweichlich zu einer Trennung führt“, sagt die junge Sängerin. Das erste Mal hat sie ihr eigenes Lied ihrem Mann vorgespielt. „Richtig aufgeregt war ich nicht, er hört mich oft singen. Aber natürlich ist es noch einmal etwas anderes, wenn es der erste eigene Song ist.“

Zusammenarbeit mit Label in Hannover

Aufgenommen hat sie ihren Song bei einem kleinen Label in Hannover. „Den Kontakt habe ich über meine Gesangslehrerin erhalten. Ich habe dem Label eine Songprobe geschickt – und dann ging alles ganz schnell.“ Zwei Tage verbrachte die gebürtige Hagenerin im Studio in Hannover und nahm dort auf. „Ich liefere die Akkorde und den Gesang, der Rest wird dann technisch im Studio erledigt“, erklärt sie. Für die junge Hagenerin geht damit nun ein Traum in Erfüllung. „Ich wollte immer gerne eigene Musik machen und auch damit auftreten. Es gab immer irgendetwas, das mich abgehalten hat. Jetzt habe ich es einfach gemacht“, sagt sie und lächelt.

Das Lied wird in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auf allen gängigen Streaming-Plattformen (Spotify, Apple- und Amazon-Music) veröffentlicht. „Ich bin total nervös, aber freue mich auch auf die Reaktionen. Bisher habe ich nur positives Feedback bekommen“, sagt Doreen Avci. Und sie ist sich sicher: Das wird nicht ihr letzter Song sein. „Musik ist meine Leidenschaft – und hoffentlich darf ich das bald auch mal auf der Bühne zeigen...“