Hagen. In Hagen hat ein neues Fahrradgeschäft eröffnet. Und zwar mitten in einem Autohaus. Was hinter dem ungewöhnlichen Konzept steckt.
Natürlich stehen sie da, die funkelnden Boliden der verschiedensten Marken. Cabrios, Kombis, SUVs, Sportfahren-. E-Autos. Nagelneu. War und ist ja schließlich immer noch ein Autohaus, das Gebäude am Konrad-Adenauer-Ring in Hagen. BOB-Automobile bietet hier Marken wie Mazda und Hyundai. Und trotzdem will dieses Autohaus mehr sein. Weil in einem Bereich im Obergeschoss, der von einem Radweg aus, der hinter dem Gebäude entlang führt, ebenerdig zugänglich ist, jetzt auch Fahrräder angeboten werden.
„Auf dem Automobilsektor unterliegen wir einem ständigen Wandel“, sagt Jürgen Kallnbach, Projektleiter BOB Bikes, „es geht uns darum, unseren Kunden Mobilitätskonzepte anzubieten.“ Und da wiederum sei der Bereich Fahrrad ein wesentlicher. Ein Ansatz, der auch darauf zurückzuführen sei, dass einer der BOB-Geschäftsführer, Marc Boden, selbst aktiver Radrennfahrer gewesen sei.
Der Vormarsch der E-Bikes
Dabei sehen Kallnbach und Justin Fehse, der die Fahrrad-Niederlassung in Hagen betreut, durchaus Schnittmengen: „Wer ein Auto hat, kann unter Umständen auch einen Radträger gut gebrauchen“ erklärt Kallnbach, „und durch den Vormarsch der E-Bikes erschließen sich uns ganz andere Nutzerschichten. So setzen wir hier auch auf Synergien.“
Bei 70 bis 80 Prozent liegt der Anteil der verkauften E-Bikes in anderen Dependancen, in denen BOB den Fahrrad- und den Autokauf bereits kombiniert. „Dabei bieten wir Mountainbikes, Trekkingräder und Kinderräder auch ohne Motor“, erklärt Kallnbach, „bald wollen wir auch noch Rennräder mit ins Programm nehmen.“ Man konzentriere sich dabei auf einige wenige „starke“ Marken. Hinzu kommen Lastenräder und E-Roller, die in Hagen angeboten werden.
Bike-Leasing wird wichtiger Bereich
Ähnlich wie auf dem Automobilsektor nimmt auch das Thema Fahrrad-Leasing einen größeren Bereich aus. Ein Umstand, den sich BOB-Bikes in zweierlei Hinsicht zu nutzen machen will. „Neben neuen Fahrräder wollen wir auch gebrauchte anbieten“, erklärt Justin Fehse, „dabei handelt es sich um Leasing-Rückläufer, die von uns generalüberholt werden.“ So gäbe es vergleichsweise moderne Räder mit zum Teil geringer Laufleistung zu einem vermeintlich günstigen Kurs.
Neben dem Verkauf bietet das Geschäft vor Ort einen „Quickservice“. „Und zwar nicht nur für Fahrräder, die bei uns gekauft worden sind“, betont Justin Fehse, dessen fahrrad-sportlicher Schwerpunkt im Bereich Downhill liegt und der selbst ausgebildeter Zweiradmechaniker ist und vor seiner Meisterprüfung steht. „Wir werden hier vor Ort vieles schnell selbst reparieren. Bei größeren Schäden bringen wir die Räder in unsere zentrale Werkstatt nach Wuppertal. Darüber hinaus bieten wir einen Hol- und Bringservice an.“
BOB Bike will weiter wachsen
BOB Bikes selbst sieht sich auf Wachstumskurs. Im September wird eine eigenständige GmbH gegründet. „Hagen ist neben Essen und Wuppertal unser dritter Standort“, sagt Jürgen Kallnbach. „Wir wollen langsam wachsen, aber wir wollen wachsen.“ Was übrigens auf für die Fläche innerhalb des Autohauses gelten könne – je nach Erfolg und Nachfrage. Daher sei man auch auf der Suche nach Mitarbeitern. Deren drei sollen es bald in Ha