Hagen. Großkontrolle in sieben Problemhäusern in Hagen: Brandschutzmängel und Vermüllung kommen zutage. Und was ist mit Schulverweigerern?
Großkontrolle in Hagen: Die Mängel, die festgestellt werden, sind – leider – meist die gleichen: Brandschutzmängel, bauliche Mängel, Schädlingsbefall und Vermüllung. Die Rede ist von einer großen Kontrolle, die jüngst in Hagen durchgeführt wurde.
Auch Feuerwehr und Zoll beteiligt
Wie die Stadt Hagen mitteilt, wurden jüngst unter der Leitung der Dienststelle Ordnungsbehördliche Aufgaben der Stadt Hagen wieder Kontrollen durchgeführt. Der Stadtordnungsdienst, die Bauaufsicht, die Wohnungsaufsicht, das Jobcenter Hagen, die Polizei Hagen, die Feuerwehr Hagen, der Zoll sowie Enervie waren am Mittwoch, 23. August, zur gemeinsamen Kontrollaktion in sieben Immobilien unterwegs.
Auch die Überprüfung des Prostituiertenschutzgesetzes war Teil der Kontrolle.
Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung
Zur Erläuterung: Zu Problemimmobilien zählen Objekte, die nicht angemessen genutzt werden und/oder die Wohnungen betreffende Missstände, Baumängel sowie Brandschutzmängel aufweisen und eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung darstellen.
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Ziele der Kontrollen sind unter anderem die Erfassung von Mängeln, Überprüfung angemeldeter Gewerbe, Erfassung illegaler Prostitution, Vollstreckung von Haftbefehlen und Identitätsfeststellung sowie die Überprüfung von Gas- und Stromanschlüssen.
Diverse Mängel wurden festgestellt
Von den insgesamt 149 gemeldeten Personen haben die Behörden 79 vor Ort angetroffen. Bei vier Kindern besteht der Verdacht auf Schulverweigerung, der nun im Nachgang entsprechend überprüft wird.
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Außerdem haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sieben Müll-sowie sieben Brandschutzmängel, zweimal Schädlingsbefall und rund sieben unterschiedliche Wohnungsmissstände festgestellt.
Sieben angemeldete Gewerbe wurden überprüft, 20 Personen werden nach erneuter Überprüfung abgemeldet.
In einer Immobilie trafen die Behörden eine ältere Dame mit einem kleinen Kind an. Sie gab an, das Kind zu betreuen. Da die Frau keine konkreten Angaben zu dem Kind machen konnte, zog das Ordnungsamt das Jugendamt hinzu. Zeitgleich mit dem Jugendamt traf der Vater des Kindes ein. Dieser hatte das Kind zur Beaufsichtigung bei der älteren Dame gelassen. In der Wohnung stellte das Team fest, dass die Herdanschlussdose direkt unterhalb eines Waschbeckens mit direktem Zugang zur Dusche montiert ist.
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Das Herdanschlusskabel wurde laienhaft verlängert, eine Plastikfolie dient als Isolierung der Klemmen. Da absolute Brand- und Stromschlaggefahr für die Bewohnerinnen und Bewohner besteht, hat die Bauordnung durch Enervie die Stromzufuhr zur gesamten Wohnung unterbrechen lassen.
Die Bauordnung leitet nun ein ordnungsbehördliches Verfahren ein und fordert die Hausverwaltung auf, die elektrische Anlage im gesamten Haus fristgerecht instand zusetzen. Zudem ist der Hinterhof der Immobilie mit Müll zugestellt.
Regelmäßige Kontrollen der Behörden
In diesem Jahr kontrollierten die Behörden bereits 72 Objekte. Von 1284 überprüften Personen sind 35 nicht in Hagen gemeldet. 157 Personen wurden von Amts wegen abgemeldet. Des Weiteren gab es 67 Wohnungsmissstände, 14 Baumängel, 21 Brandschutzmängel und vier Nutzungsuntersagungen.