Es geht um Geldwäsche und einen Betrag von 915.000 Euro zum Kauf des Gymnasiums Garenfeld. Der einstige Käufer steht nun in Hagen vor Gericht.

Hagen. Dass die Staatsanwaltschaft Hagen den Verdacht hegt, dass die Mittel für den Kauf des ehemaligen Gymnasiums Garenfeld durch einen damals 21-Jährigen aus illegalen Geschäften stammen, hatte diese Zeitung im April bereits berichtet. Nun wird es ernst für den heute 23-Jährigen aus der Schweiz, der das leerstehende Gymnasium für 915.000 der Hille-Stiftung abkaufte.

Da der Investor nach eigenem Bekunden im Gespräch mit der Redaktion im Juni 2021 erklärte, aus einer Roma-Familie zu stammen, machte sich seinerzeit in der Garenfelder Nachbarschaft die Sorge breit, dass durch weitere Zuwanderer aus Südosteuropa das Sozialgefüge im Dorf verändern könnte. Denn der Käufer hatte bei der Stadt bereits eine Bauvoranfrage platziert, in dem Schulgebäude 25 Wohneinheiten entstehen lassen zu wollen.

18.5000 großes Areal

Nun ist ein Verfahren gegen den 23-Jährigen vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichtes mit sieben Terminen angesetzt. Oberstaatsanwalt Dr. Gerhard Pauli bestätigte zuletzt gegenüber der Stadtredaktion, dass ein selbstständiges Einziehungsverfahren auf den Weg gebracht worden sei. Im Mai 2022 war auf Initiative der Staatsanwaltschaft das Grundstück beschlagnahmt. Das bedeutet konkret, dass das etwa 18.500 Quadratmeter große Areal mit dem stattlichen Bildungsgebäude darauf durch die Justiz vorerst eingefroren wurde.

Die Stadt reagierte auf dieses Ansinnen, indem sie einen veränderten Bebauungsplan auf den Weg brachte, der in Anlehnung an die bestehenden Strukturen nach einem Abriss des Gymnasiums auf dem Gelände ausschließlich Doppel- und Einfamilienhäuser vorsieht.

Verhandlung ist öffentlich

Prozess-Auftakt ist am kommenden Mittwoch, 23. August, um 9 Uhr in Saal 101 des Landgerichts. Die Verhandlung ist öffentlich. Ursprünglich hatte die Hagener Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft (HEG) ebenfalls Interesse für das Gelände signalisiert.

Doch zu diesem Zeitpunkt war die Tinte unter dem Vertrag zwischen dem Käufer und der Hille-Stiftung bereits seit Februar 2021 trocken.